Kapitel 29

Überrumpelt

Nach dem Wochenende blieb ich für zwei Tage bei Janine und es war wieder richtig schön. Irgendwie fühlte es anders als auf unserer Reise an, aber wir verstanden uns, wie immer eigentlich, blendend. Janine ließ diese intimeren Annäherungen in den Tagen, wie mir erst am Ende der beiden Übernachtungen bewusstwurde. Auch intensive Knutschereien wie auf unserer Reise hatten wir nicht, was mich schon eher etwas verwunderte. Da Janine keine besondere Leidenschaft an den Übernachtungstagen zeigte, war auch meine eigene Lust nicht so besonders groß. Vielleicht lag es auch daran, dass es an diesen Tagen Ende April ungewöhnlich heiß war und wir eher recht viel vor uns hinvegetierten.

Die ersten Schultage nach den Ferien waren in diesem Jahr bereits im Mai und mir wurde bewusst: Mein 18. Geburtstag stand unmittelbar am Samstag direkt nach den Ferien bevor! Innerhalb der Woche hatten Janine und ich füreinander leider keine Zeit und sie sagte mir auch, weil wir fest geplant hatten, dass wir uns von Samstag zu Sonntag zu meinem Geburtstag sehen würden, dass wir uns in der Woche lieber nicht sehen sollten, damit sie sich vernünftig wieder in die Schule hineinarbeiten konnte.

Noch am Mittwoch in dieser ersten Woche nach den Ferien fragte mich Janine: „Hast du eigentlich vor, an deinem Geburtstag irgendwas Besonderes zu machen? Es ist dein 18.!“ Abgesehen davon, dass ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht hatte, war mir nicht gerade danach, zu feiern. Dieser Geburtstag sollte genauso entspannt wie mein letzter stattfinden, auch wenn ich nun volljährig wurde. Es war einfach alles schon stressig genug. Eine wirkliche Feier zu organisieren war mir einfach zu aufwändig. Ich antwortete Janine auf ihre Frage: „Ne, ich habe keinen Bock, etwas Besonderes zu machen. Ich habe zwar theoretisch noch das Geld dafür, aber nicht die Zeit. Du weißt ja, wie viel jetzt wieder zu tun ist.“ – „Aber na ja, gar nichts zu machen ist doch auch doof. Was ist denn das für ein 18. Geburtstag?“ – „Nun, du weißt ja, dass ich kein Fan von großen Feiern bin.“ – „Ach, du bist langweilig!“

Ich befürchtete in diesem Moment wieder, dass es in einen Streit oder in eine laute Diskussion enden könnte, sodass ich lieber schon vorher zu einem vernünftigen Abschluss dieses Gesprächsthemas kommen wollte. Ich sagte daher: „Süße, ich will nicht, dass wir darüber streiten. Du weißt doch, wie ich bin.“ – „Ich streite mich ja auch nicht, aber ich finde es halt schade, dass du bei so vielen Dingen nicht mitmachst… oder dass du nicht was Besonderes machst oder mehr aus dir herausgehst.“ – „Wie du schon sagtest, wir sind ja zeitlich schon so spät dran, dass ich nicht weiß, ob die paar aus der Klasse, die ich nett finde, wirklich kommen würden. Das ist total spontan. Selbst, wenn du mir versuchen würdest, zu helfen, aber schwierig wäre die Planung doch auch für uns beide, allein schon, wo ich etwas stattfinden lassen könnte. Daher will ich dieses Jahr nichts machen… Mir reicht das aus, wenn Tim, du und ich irgendwie Zeit verbringen und ins Kino oder so gehen. Oder Billard fände ich auch cool.“ – „Wenn du meinst…“

An meinem Geburtstag, einem Samstag, den fünften Mai, schenkten meine Oma und Petra mir einen großen Betrag Geld, wodurch ich mich wirklich schlecht fühlte, weil der Betrag einfach so groß war, sodass ich einiges auf mein Bankkonto packte, welches ich nun dank Petra seit einigen Monaten besaß. Ich fühlte mich auch deswegen schlecht, weil Petra mir schon erheblich viel Geld für die Urlaubstage mit Janine dazu gegeben hatte.

Als ich nachmittags von zu Hause aus losging, um zu Janine zu fahren, sagte ich Petra noch, dass ich bei Janine über Nacht bleiben würde und nicht genau wisse, wann ich Sonntag wieder zu Hause sein würde. Sie antwortete: „Ich rechne wieder damit, dass es später als geplant wird“ und spielte damit auf die ersten Monate des Kontaktes zwischen Janine und mir an. Wir mussten darüber lachen und ich sagte: „Aber ich melde mich, wenn es am Sonntag jetzt besonders spät werden würde oder so. Glaube ich aber eigentlich nicht, weil Janine und ich ja am Sonntag nur ganz allein die Zeit verbringen. Ich habe deswegen vorsichtshalber schon meine Hausaufgaben gemacht, sodass ich morgen auf jeden Fall nichts mehr zu tun habe, wenn ich nach Hause komme.“ – „Das klingt doch vernünftig. So, jetzt fahr los zu deiner Feier, bevor du noch zu spät kommst.“ – „Aber das ist doch keine Feier. Sind doch nur Tim, Janine und ich.“ – „Stimmt, hattest du ja gesagt. Hab trotzdem viel Spaß, das wird bestimmt ein lustiger Tag.“ – „Glaube ich auch!“

Mit richtig guter Laune fuhr ich zu Janine. Ich hatte mich nicht besonders hübsch gemacht und trug neben meiner Jeans und Turnschuhen nur ein schlichtes T-Shirt. Als ich an der Tür klingelte, öffnete Janine mir recht schnell die Wohnungstür und verzog sich aber direkt nach drinnen. Ich war verwundert, weil Janine mich sonst immer küssend oder knutschend an der Tür empfing. Ich zog mir flott die Schuhe aus und ging in ihr Zimmer – keiner drin. Ich erwartete daher, dass sie mit Tim, von dem ich wusste, dass er bereits da sein musste, im Wohnzimmer saß, auch wenn ich mich fragte, warum sie das machte… vielleicht, weil ihr Zimmer schon eher ihr und mein Privatbereich sein sollte, gerade, weil sie oft das Bett ausgeklappt ließ, wenn ich zu Besuch sein würde. Die wenigen Schritte bis zum Wohnzimmer empfand ich als verdächtig, weil es halt vollständig still war. Man hörte einfach so gar nichts… Als ich ins Wohnzimmer schaute, war mir auch klar, warum: Janine hatte insgesamt acht weitere aus unserer Klasse eingeladen, mit Tim waren wir damit zu zehnt! Ich war in diesen Momenten ziemlich überfordert, weil gleich mehrere Gefühle gleichzeitig auf mich einprasselten. Neun Leute so ohne Vorwarnung im Wohnzimmer vorzufinden, überforderte mich tatsächlich, zumal ich einen einfachen, entspannten Nachmittag und Abend wollte, den ich erst mit Tim und Janine und später mit Janine allein teilen wollte. Ich war auch nicht so ganz zufrieden damit, dass Janine mich einfach so überrumpelte, weil ich ihr ja deutlich gesagt hatte, dass ich keine größere Feier wollte, auch wenn wir durch den gemeinsamen Urlaub und durch die Ferien noch vergleichsweise entspannt waren. Aber zumindest konnte ich mich nicht beschweren, ich hatte keinen Stress im Vorfeld, weil ich das nicht im Laufe weniger Tage organisieren musste und ich war gleichwohl auch begeistert, dass Janine es tatsächlich hinbekommen hatte, so viele zusammen zu bekommen. Ich stand an dem Übergang zum Wohnzimmer wie angewurzelt, sodass Janine mir zurief: „Na komm schon herein!“ Beim Eintreten bemerkte ich erst, dass sie sich sogar die Mühe gemacht hatte, das Wohnzimmer leicht festlich zu verzieren. Ich war tief beeindruckt.

Ich begrüßte jeden Gast und freute mich, weil Janine sehr genau in den letzten Monaten aufgepasst hatte, wen ich aus der Klasse gerne hatte. Hätte ich selbst eine Feier organisiert, wäre wahrscheinlich so ziemlich identisch die gleiche Gästeliste dabei herausgekommen. Ganz zum Schluss küsste ich Janine und setzte mich neben sie, während einzelne aus der Klasse plötzlich leise pfiffen. „Na komm, aber das wisst ihr doch alle!“, sagte Janine in die Runde und ich schloss mich ihrem Schmunzeln an. Uns war klar, dass wir nur aufs Korn genommen werden sollten. „Wieso hast du mir nichts davon gesagt?“ – „Na ja, weil es eine Überraschung sein sollte. Außerdem wolltest du doch keine Feier.“ – „Na ja… danke.“. Wir küssten uns erneut. Das „Danke“ war schon absolut ehrlich gemeint, selbst wenn ich zugeben musste, dass es nicht ganz vollständig aus dem Herzen kam, weil mir in diesem Moment bewusstwurde, dass ich mich jetzt noch den ganzen Nachmittag und Abend auf die Feier einlassen musste, obwohl ich eher ruhige Töne anschlagen wollte.

Anschließend schlug Tim vor: „Wie wäre es denn, wenn wir alle anstoßen und du deine Geschenke aufmachst?“. Ich stammelte vor mich hin: „Was für Geschenke…“. Tim zeigte in eine Ecke des Raumes, in der einige Geschenke – groß wie klein – lagen. Ich meinte laut in die Runde: „Ich habe aber gesagt, dass ich eigentlich nichts haben möchte!“. Wir alle mussten grinsen. Janine ging in die Küche und holte ein vorbereitetes Tablett herein, welches mit lauter Bieren und Softdrinks vollgestellt war. Als sie die Getränke verteilt hatte, sagte ich vor dem Anstoßen grinsend: „Ihr wisst aber schon, dass ich keinen Alkohol trinke?“ Darauf einer meiner Bekannten: „Nun habe dich nicht so!“. Ich entgegnete: „Wir haben ja genügend Limonaden, ist ja kein Problem.“ Janine stieß tatsächlich mit einem Bier an. Das war das erste Mal, dass ich sie überhaupt Alkohol trinken sah. Ich konnte mich bei allen bisherigen Treffen mit anderen nicht daran erinnern, dass sie jemals Alkohol getrunken hatte. Es kam der obligatorische Gesang „Happy birthday…“ und daraufhin stießen wir alle an.

Ich fragte Janine: „Was hast du geplant für heute?“ Janine darauf: „Ich dachte mir eigentlich, dass wir Partyspiele und so machen können.“ Tim ergänzte: „Frag lieber, was wir für dich heute überlegt haben…“ Er grinste so fies, wie ich ihn noch nie hatte grinsen sehen, was mir glatt ein bisschen Angst machte. Ich wusste, dass er mich nur veralbern wollte, aber dieser Blick war echt richtig fies.

Direkt nach dem Anstoßen sollte ich die Geschenke öffnen, die teilweise sehr lustig waren und zu einem kleinen Teil von Klassenkameraden stammten, die die Volljährigkeit auch bereits erreicht hatten. Eines dieser Geschenke war ein Tanga für Männer. Mir war klar, dass ich dieses… Teil nie anziehen würde, selbst wenn mich Janine irgendwann darum bitten würde. Aber natürlich war ich das Gespött der Runde in diesem Moment – mir war es einerseits peinlich, andererseits versuchte ich das Ganze auch mit Humor zu sehen.

Janine schenkte mir eine Kette mit einem Stier als Sternzeichen-Anhänger, außerdem noch zwei Bücher dazu. Sie traf meinen Geschmack exzellent und ich bemerkte, dass sie mir in den letzten Wochen und Monaten wirklich sehr genau zugehört hatte. Ich hatte ihr irgendwann an einem sehr späten Abend kurz vor dem Einschlafen erzählt, dass ich eine ganz bestimmte Fantasyreihe sehr spannend finden würde, ich aber in mehreren Bücherladen das Buch nicht bekommen konnte und daher einfach warten wollte, bis es wieder vorrätig war. Für eine Bestellung vor Ort oder online war ich zugegeben einfach zu faul… zumal ich auch noch andere Bücher hatte, die ich in den nächsten Wochen lesen wollte.

Die Kette faszinierte mich sehr, weil ich mir sicher war, dass diese nicht gerade günstig war. Janine legte mir diese Kette auf meinen Wunsch auch direkt um und ich sah, wie Janine mich anstrahlte, als ich die Kette trug. Ich selbst strahlte wahrscheinlich genauso und gab ihr einen intensiven Kuss, weil mich dieses Geschenk einfach so überwältigte. Der Kuss war offenbar für die Außenstehenden so intensiv, dass Tim meinte: „Ey, miteinander schlafen könnt ihr wann anders!“ Wir lösten uns ruckartig und ich schaute belustigt und sprachlos zu Tim, während Janine ihm die Zunge rausstreckte und ihm nur sagte: „Ich knutsche in meiner Wohnung so lange, wie ich will!“ Die Stimmung war auf jeden Fall richtig gut und ich musste zugeben, dass die gute Laune der Gruppe sich auch so langsam auf mich übertrug.

Nachdem durch das Auspacken der Geschenke ein bisschen Zeit vergangen war, fingen wir mit dem nächsten spaßigen Teil der Feier an. Wir spielten Pantomime und andere typische Partyspiele, Tim hatte seine Karaokesachen dabei. Die Idee der Partyspiele klang gut und es lief auch genauso wie wir uns das vorstellten. Bei einigen Songs mussten wir herrlich lachen und ich hörte zum ersten Mal Janine singen, die eine echt fantastische Stimme hatte. Auch wenn es mehr um den Spaß an der Sache ging, war das eine Facette an ihr, die ich bisher noch nicht entdeckt hatte. Sie flüsterte mir später zu: „Bärchie, ich wusste gar nicht, dass du so eine tolle Gesangsstimme hast!“ – „Habe ich das? Ich habe halt einfach gesungen, wie ich es richtig fand. Bei den Liedern, die ich mag, geht das ganz gut.“ – „Du hast vor allem wirklich ein Rhythmusgefühl, das ist voll schön!“ Sie küsste mich richtig überschwänglich am Hals und ich spürte, wie mir eine Welle Glückseligkeit durch den Körper rollte. Meine Stimmung wurde definitiv immer besser, weil mich die anderen regelrecht ansteckten.

„Hast du eigentlich gar nicht den Zettel unten gesehen, der beim Eingang hing?“ – „Welchen Zettel?“ Darauf warf einer unserer Klassenkameraden ein: „Ey, Marc, den haben wir alle gesehen, jeder, der vorhin hier ankam, hat Janines Zettel gesehen, dass es womöglich etwas lauter werden könnte.“ Er steckte mich mit seinem Lachen an und ich erwiderte: „Nein, ich war offenbar so im Tunnelblick, ich habe den nicht gesehen.“ – „Das erklärt auf jeden Fall, warum du so überrascht warst. Aber perfekt, dass es echt funktioniert hat!“ Janine gab unserem Klassenkameraden ein Highfive.

Mir fiel im Laufe des Abends auf, dass Janine offenbar noch mindestens ein zweites Bier getrunken hatte. Nach einigen Stunden toller Feier kam das, was leider kommen musste: Janine kannte offenbar ihre Grenze leider nicht, sodass ihr anzumerken war, dass sie recht betrunken war und man mit ihr tatsächlich nicht mehr viel anstellen konnte, sodass Tim und ich gemeinsam beschlossen, dass es wohl am besten war, die Feier etwas früher als geplant zu beenden, damit wir in Ruhe Janine ins Bett bringen konnten.

Ich bedankte mich bei allen für die schöne Feier und begleitete alle bis zur Wohnungstür. Tim allerdings bat ich, noch ein bisschen bei mir zu bleiben, da ich seine Hilfe bezüglich Janine einfach brauchte. Er half mir natürlich. Er sah mir auch an, dass ich von der Situation überfordert war, weil ich nicht wusste, wie ich richtig mit Janine umgehen sollte. Ich kannte Janine in dieser Hinsicht nicht, auch wenn ich froh war, dass sie bei höherem Alkoholkonsum offenbar eher zu lethargischem Verhalten neigte und ganz selten noch was sagte, was ziemlich offensichtlich gar nicht mehr zu dem eigentlichen Kontext passte. Sie jagte mir in jedem Fall einen erheblichen Schrecken ein.

Nachdem alle gegangen waren, ging ich zurück ins Wohnzimmer, in dem Janine immer noch saß und Tim sie davon abhielt, noch mehr Alkohol zu konsumieren. Ich sagte ihm: „Wir müssen sie möglichst schnell ins Bett bekommen. Je mehr sie schlafen kann, desto mehr Alkohol kann sie abbauen.“ Tim darauf: „Das wird nicht einfach… Vielleicht können wir sie zumindest in ihr Zimmer locken.“

Tim und ich brauchten ungefähr eine Dreiviertelstunde, bis wir sie zum Aufstehen von der Couch brachten. Wir mussten Janine stützen und gingen langsam in Richtung ihres Zimmers, wo sie auf halbem Wege plötzlich lallte, dass ihr schlecht sei. Ich war über diesen Hinweis unheimlich froh – wir reagierten schnell und brachten sie in das Bad, wo sie sich übergab – in die Badewanne. Der Anblick, Janine da kotzen zu sehen, war alles andere als schön – angenehm war es durch den eigensinnigen Geruch auch nicht wirklich. Als sie fertig war, wischte ich ihr den Mund ab, wusch sie ein wenig im Gesicht und prüfte genau, dass sie sich beim Übergeben nicht selbst erwischt hatte. Wir lenkten sie endlich in ihr Zimmer. Dort brauchten wir erneut fast eine halbe Stunde, bis sie sich hinlegte und wirklich liegen blieb. Sie war so erschöpft, dass sie nach nicht zwei Minuten einschlief. Tim und ich klatschten als erstes leise in die Hände, weil wir erleichtert waren, dass wir es geschafft hatten, Janine ins Bett zu bekommen.

Als wir aus Janines Zimmer gingen, begab ich mich direkt in das Bad, wo ich die Innereien von Janines Magen beseitigte, da sie verständlicherweise nicht nur in die Badewanne zielte, sondern auch leicht an den Rändern dieser. Dadurch, dass wir das alles nicht vorher wegmachten, stank es umso intensiver. Ich musste mich beherrschen, dass ich mich nicht selbst noch übergab, weil der Geruch einfach abartig war. Ich konnte den Geruch mit Duftsprays am Ende überdecken und konnte nur hoffen, dass bis zum nächsten Tag nichts mehr feststellbar war.

Tim räumte in dieser Zeit das Wohnzimmer auf. Als wir fertig waren, kümmerte ich mich um den Abwasch in der Küche und setzte mich fix und fertig auf die Coach im Wohnzimmer. Tim, der gegenüber von mir saß, fragte mich: „Wieso hat sie denn so viel getrunken?“ – „Ich verstehe das ja auch nicht. Ich mache mir darüber schon die ganze Zeit meine Gedanken. Das passt nicht zu ihr. Sie hat, glaube ich, noch nie Alkohol getrunken. Aber heute haut sie so viel rein, dass es sie umhaut. Weißt du, wann ihre Mutter wiederkommt? Ich hoffe doch nicht, dass sie vormittags kommt. Sonst hat Janine vielleicht ein kleines Problem.“ – „Also, Janine meinte, dass ihre Mutter erst morgen Abend wieder kommt. Sie tönte damit rum, dass sie genug Zeit habe, die Reste der Feier zu beseitigen.“ – „Na wenigstens etwas, das nicht so schlimm ist.“ Nach einigen Sekunden meinte ich: „Danke, dass du mir geholfen hast. Das war eigentlich das größte Geschenk, das du mir machen konntest. Ich hätte nicht gewusst, wie ich Janine ins Bett bekommen hätte.“ – „Klar helfe ich dir bei so was. Ein paar andere Freunde von mir, die du noch nicht kennst, trinken auch gerne einen über den Durst, daher bin ich das schon gewohnt.“ – „Janine hat mir einen richtig großen Schrecken eingejagt. Ich habe sie noch nie so gesehen. Sie war ja ein anderer Mensch…“ – „Ja, das macht der Alkohol. Wenn man zu viel trinkt, passiert der Absturz ganz schnell, das hat Janine heute voll abbekommen. Direkt beim ersten Mal scheinbar, als sie was getrunken hat. Sie wird morgen so manches nicht mehr wissen.“ – „Meinst du wirklich?“ – „Das wäre auf jeden Fall typisch dafür und würde mich nicht wundern. Ich würde dir raten, dass du morgen mit ihr sprichst, ihr erklärst, was alles passiert ist und ihr auch sagst, dass sie beim nächsten Mal eher nur ein Bier oder so trinken sollte. Aber sei nicht zu hart dabei, selbst wenn du jetzt bestimmt ziemlich enttäuscht von ihr bist.“ – „Woher weißt du das?“. Wir grinsten und er meinte: „Das ist doch klar, dass du enttäuscht von ihr bist. Sie hat dir einen Schrecken eingejagt und du erzählst die ganze Zeit, wie schlimm das ist. Da kann ich eins und eins zusammenzählen, dass es dir nicht gerade so gut dabei geht, zumal man es in deinem Gesicht schon fast ablesen kann.“ – „Ja, klar, ich hätte das nie von ihr erwartet. Sie ist normalerweise die vernünftigste Person, die ich kenne – viel vernünftiger als ich, würde ich sogar sagen.“ – „Na ja, ich denke eher, dass ihr gleich vernünftig seid. Ihr macht nie Ärger, man kommt immer mit euch klar. Man hat euch immer mit einem reinen Gewissen in Erinnerung.“ – „Na ja, ich werde morgen auf jeden Fall mit ihr reden.“ – „Ich gehe dann auch nach Hause, ich werde langsam müde.“ – „Ist ok. Ich werde wohl noch eine Zeit lang aufbleiben, um zu schauen, dass sie nicht aufwacht und dass sie in Ruhe schläft.“ – „Das ist eine gute Idee. Und vor allem, nicht, dass ihr nochmal schlecht werden sollte, daher ist es gut, wenn du noch wach sein solltest, um schnell reagieren zu können.“ Ich nickte und brachte ihn bis zur Tür, wir verabschiedeten uns und ich ging ins Zimmer von Janine, in dem sie weiterhin relativ friedlich schlief – sie schnarchte ganz leise. Ich griff mir eine der dünnen Decken, die Janine hatte, dazu noch ein Kissen, und legte mich halb auf Janines Sessel hin. Direkt neben ihr wollte ich nicht liegen. Dafür wurmte es mich zu sehr, dass Janine sich so stark betrunken hatte. Gleichzeitig schützte ich mich aber auch davor, womöglich noch unabsichtlich zum Ziel zu werden, falls ihr nochmal schlecht werden sollte. Ich schaltete noch den Fernseher ein und schaute fern, während Janine leise schlief. Als ich das letzte Mal auf die Uhr schaute, war es ungefähr drei Uhr. Zu dieser Zeit in etwa schlief ich ein, der Fernseher schaltete sich dank Timer automatisch ab.

Einige Stunden später, um etwa neun, erwachte ich ziemlich müde. Ich bemerkte, dass Janine gerade auch wach war. Sie machte beklagende Geräusche wegen ihres schmerzenden Kopfes und stand auf. Ich sagte ihr gähnend: „Nimm doch einfach eine Kopfschmerztablette und lege dich wieder hin. Ich glaube, du solltest noch ein kleines bisschen schlafen. Ich hätte auch gerne noch ein bisschen Schlaf.“ – „Wann bin ich denn letzte Nacht schlafen gegangen?“ – „Das… alles erkläre ich dir nachher, lege dich wieder hin, nachdem du eine Tablette genommen hast. Es ist gestern vieles passiert, und das erzähle ich dir nachher.“ Janine hörte auf meinen Rat, nahm eine Tablette ein und legte sich wieder hin. Ich legte mich nun neben sie auf das Bett – sie fragte mich und sich, warum ich da nicht von vorneherein lag, doch ich wusste auch keine so rechte Antwort und schlief nach wenigen Momenten wieder ein – ich war immer noch ziemlich fertig von dem Abend zuvor.

Drei Stunden später erwachte ich erneut und fühlte mich ausgeschlafen. Janine schlief noch ein bisschen, was mich einerseits erstaunte. Andererseits war ich froh darüber. Janine würde bestimmt noch recht verkatert sein, sobald sie aufstehen würde. Aber den Kater konnte und wollte ich ihr auch nicht abnehmen, da sie, so hart es klang, spüren musste, was sie „zustande“ gebracht hatte. Um aber in jedem Fall lieb zu sein, bereitete ich in aller Ruhe ein Frühstück auf einem großen Tablett vor, auch wenn wir es mittlerweile schon mittags hatten.

In Janines Zimmer schaute ich mit ausgeschaltetem Ton ein wenig Fernsehen. Janine erwachte etwas später auch und freute sich tierisch über das Tablett. Sie dankte mir und fragte mich neugierig: „Was wolltest du mir denn erzählen? Irgendwie fehlt ein Teil des Abends bei mir, so, als hätte ich es einfach vergessen… Ich verstehe das nicht.“ – „Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst, weil du zu viel getrunken hast. Das ist klar, dass du das alles vergessen hast.“ – „Ich habe was? Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich das Bier getrunken habe, das ich für uns alle vorbereitet hatte. Aber das kann doch nicht mit diesem einen Bier zusammenhängen.“ – „Das tut es auch nicht. Du hast mindestens zwei Bier getrunken und ich konnte auch leider nicht immer darauf achten, wenn ich zum Beispiel in einem Partyspiel war. Vielleicht waren es sogar mehr als zwei Bier, das kann ich tatsächlich nicht genau sagen.“ – „Ich verstehe das nicht. Ich frage mich, wieso ich so viel getrunken habe.“ – „Weißt du, es war ein grausamer Anblick gestern, als du da im Wohnzimmer saßest. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du warst wie ausgewechselt… irgendwie ein ganz anderer Mensch.“ – „Hey… komm her zu mir.“. Ich setzte mich neben sie auf das Bett und sie küsste mich auf die Wange. Anschließend sagte sie: „Es tut mir leid, ich wollte das nicht. Ich weiß nicht, warum das passiert ist.“ – „Es war ja auch noch nicht alles, was passiert ist. Als alle gegangen waren, blieb Tim ja noch hier. Ich wusste nämlich nicht, was ich machen sollte. Du wolltest nicht schlafen gehen und Gott sei Dank hat Tim mir geholfen. Wir haben dich irgendwann nach Mitternacht ins Bett bekommen. Bevor du dich schlafen gelegt hast, war dir so schlecht, dass du dich sogar übergeben hast.“ – „Ich habe was? Was habe ich nur gemacht? Wohin… habe ich mich denn übergeben?“ – „Wir haben dich vorher ins Bad gebracht. Du hast in die Wanne gekotzt.“ – „Auweia, ich trinke nie wieder Alkohol.“ – „Ich habe das gestern Abend noch sauber gemacht. Man sieht und riecht hoffentlich nichts mehr.“ – „Ich fühle mich jetzt so richtig mies. Es tut mir wirklich leid.“ – „Es ist schon okay… Aber bitte versprich mir etwas.“ – „Was denn?“ – „Dass du, wenn du trinken willst, nur ein bisschen trinkst. Es war einfach ein schlimmer Anblick. Trinke doch höchstens ein Bier zum Anstoßen und ansonsten verzichtest du lieber. So läufst du auch nicht Gefahr, dass es zu viel werden könnte.“ – „Ich verspreche dir das. Bist du mir jetzt sehr böse?“ Etwas zögernd sagte ich: „Nein, ich bin dir nicht mehr böse… Ich war gestern Abend richtig erschrocken, deswegen haben wir die Feier etwas früher beendet, als wir eigentlich alle vorhatten. Ich bin vor allem enttäuscht.“ – „Entschuldige.“ – „Es ist schon in Ordnung. Die Wohnung ist auf jeden Fall richtig sauber, Tim und ich waren noch recht lange dafür wach.“ – „Danke, dafür bin ich euch wirklich was schuldig.“ – „Nein, mir bist du nichts schuldig, du hast ja die Feier organisiert.“ Ich küsste sie und bemerkte, dass sie selbst jetzt noch eine ganz leichte Fahne hatte, was aber vermutlich auch daran lag, dass sie sich bisher noch nicht frisch gemacht und vor allem auch keine Zähne geputzt hatte.

Janine fing an, die Brote auf dem Tablett zu essen. Ich fragte sie währenddessen: „Sag, hat dir der Alkohol geschmeckt? Ich frage mich das nämlich, weil du dich bestimmt nicht so betrunken hättest, wenn es dir nicht geschmeckt hätte.“ – „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich glaube nicht, dass es mir besonders schmeckte. Ich habe das wahrscheinlich nicht so richtig in diesem Moment bemerkt.“ – „Ich muss dir außerdem noch was sagen. Gestern hätte ich das auch nicht vor der gesamten Runde sagen können.“ – „Was denn?“ – „Ich fand es zwar sehr lieb von dir, dass du eine Feier mit all meinen Freunden organisiert hast, aber du wusstest genau, dass ich darauf nun überhaupt keine Lust hatte. Du hast mich gestern damit ziemlich überrumpelt.“ – „Aber du hattest Geburtstag und ich wollte mir einfach was Besonderes einfallen lassen. Und du bist jetzt endlich 18! Gerade, weil du meintest, du hast keine Lust, eine Feier zu organisieren, genau das war der Grund, warum ich das mit Absicht gemacht habe. Und so schlecht war ja die Feier nun auch nicht, oder? Also, der Teil, an dem ich mich erinnern kann, der war gut.“. Sie lächelte mich ein wenig verlegen an, worauf ich meinte: „Nein, schlecht war die Feier ja nicht, aber ich fand das wie gesagt nicht sehr toll. Sag mir so was lieber vorher, wir können ja über so was reden, aber so ganz spontan… Na ja, ich hätte mir doch auch ganz andere Sachen angezogen, wenn ich das gewusst hätte. Ich fühlte mich richtig schmuddelig.“ – „Schatz, du siehst doch auch ohne besondere Kleidung toll aus. Ich wollte dich halt damit überraschen und das ist mir, glaube ich, gelungen.“. Als ich an die teils besonderen Geschenke, Janines Absturz und das Aufräumen danach dachte, sagte ich: „Das hast du tatsächlich.“

Wir schauten Fernsehen, während Janine noch ihr Frühstück weiter aß. Nach dem Essen plagten Janine erneut Kopfschmerzen, die ich ihr so erklärte: „Wie gesagt, das war gestern wohl ein bisschen zu viel Alkohol.“ – „Das nützt mir jetzt auch nichts!“ – „Nimm notfalls noch eine Kopfschmerztablette, aber es wäre wohl besser, wenn du ohne dieses ganze Zeug auskommst. Morgen ist das bestimmt wieder weg.“ – „Du kannst einen ja sehr aufbauen.“. Ich grinste sie daraufhin an, worauf sie ebenfalls grinste und mir die Zunge rausstreckte. Ich meinte abschließend zu ihr: „Daran bist einzig und allein du selbst schuld.“. Sie streckte mir erneut die Zunge entgegen und schaute sich in der Wohnung um. Sie wollte schauen, ob wirklich alles in Ordnung war. Als sie dies feststellte, meinte sie: „Danke, dass du hier sauber gemacht hast. Wenn ich das jetzt noch hätte machen müssen, wäre das richtig schlimm geworden. Ah, meine Kopfschmerzen…“. Mir fiel nur noch eine Idee ein und die war: „Lass uns doch einen Spaziergang machen gehen. Vielleicht hilft die frische Luft ja ein bisschen. Aber ich finde, du solltest Tim auch auf jeden Fall danke sagen. Er hat das Wohnzimmer sauber gemacht, während ich deine Reste aus dem Bad weggemacht habe.“ – „Ja, das werde ich noch. Auf einen Spaziergang hätte ich jetzt voll Lust. Ich ziehe mich nur noch kurz um.“ Nach einem Schritt blieb sie stehen und fragte mich plötzlich: „Warum lagst du eigentlich nachts lange nicht neben mir?“ Ah, Mist, mir war das unangenehm, dass sie doch noch daran dachte, ich wollte das eigentlich einfach verschweigen. Ich blieb ehrlich: „Ich war nach dem Putzen und allem so enttäuscht, dass ich mich nicht sofort neben dich legen konnte. Ich habe auf dem Sessel lange ferngeschaut und war irgendwann zu müde, aufzustehen.“ Sie schaute recht erstaunt über meine ehrliche Aussage und kam zu mir, um mich wortlos zu drücken. Ich sagte nur: „Ist alles ok, Süße. Ich habe mich zugegeben auch schlecht gefühlt, als du morgens wach wurdest und das dort schon bemerkt hast.“ – „Ich habe Mist gebaut, nicht du.“ Sie gab mir einen kurzen Kuss und ging für ihre Verhältnisse wirklich sehr kurz im Bad. Neben einer einfachen Jeans und einem dünnen Pulli war sie nun völlig ungeschminkt, nachdem Tim und ich sie ja geschminkt ins Bett geschickt hatten. Ihre Haare hatte sie zu einem einfachen Zopf zusammengebunden. Auch wenn man ihr im Gesicht ansah, dass sie trotz allem recht müde war, zog sie mich in diesen Momenten an. Aber ausnahmsweise bekam Janine von meinen Gedanken in diesen Momenten nicht so sehr viel mit, weil sie definitiv nicht besonders aufmerksam war.

Wir gingen etwa für anderthalb Stunden raus und liefen praktisch die ganze Zeit Hand in Hand. Ich bemerkte, dass meine Idee gegen ihre Kopfschmerzen erfolgreich war. Nach unserem Spaziergang packte ich meine Sachen und Geschenke zusammen, küsste Janine noch recht lange und wurde von ihr um eine Sache gebeten: „Würdest du mir was versprechen?“ – „Na klar.“- „Versprichst du mir, dass du niemanden etwas davon erzählst, was letzten Abend passiert ist?“ – „Ja, na klar mache ich das nicht, aber es weiß sowieso jeder, der gestern Abend auf unserer Feier war. Wenn, müsstest du jeden einzeln ansprechen und darum bitten. Aber, na sicher erzähle ich niemanden etwas davon. Zumindest weiß keiner, dass du dich hier übergeben hast… Da waren schon alle – außer Tim – weg. Ich hoffe, dass der Alkohol gestern einfach nicht die Runde in der Klasse macht.“ Damit sprach ich wahrscheinlich Janines größte Sorge aus. „Meinst du, sie werden es weitererzählen?“ – „Ich glaube es nicht, sie mögen dich doch genauso gerne wie mich und würden mir ja damit auch eins reinwürgen, von daher brauchst du dir denke ich keine Sorgen machen.“ Janine nickte zuversichtlich.

Auf dem Heimweg fragte ich mich, ob Petra vielleicht etwas von der Feier wusste? Wieder zu Hause begutachtete Petra mehr oder weniger meine Geschenke, musste über das Spezialgeschenk – den Tanga – lachen, und widmete sich wieder ihrem Fernseher zu. Ich allerdings hielt sie noch davon ab, weil ich sie fragte: „Wunderst du dich denn gar nicht, dass ich mit so vielen Geschenken nach Hause komme?“ – „Nein, ich wundere mich nicht. Ich wusste doch, dass du eine größere Feier haben würdest.“ – „Du wusstest von der Feier?“ – „Ja, klar, ich habe Janine ein bisschen bei den Vorbereitungen geholfen, weil sie mir sagte, dass sie dich überraschen wollte und eine Feier vorhatte.“ – „Na toll, da habt ihr alle unter einer Decke gesteckt!“ – „Mehr oder weniger ja.“ – „Wie hast du ihr denn geholfen?“ – „Ich habe zum Beispiel einfach in deinem Schulunterlagenhaufen nach der Liste eurer Mitschüler gesucht und habe ihr einige Kontaktdaten durchgegeben, weil sie nicht alle Handynummern hatte.“ Ich war erstaunt, wie sehr mich die beiden austricksten und dass ich tatsächlich nicht bemerkte, dass Petra an meinen Unterlagen in meinem Zimmer war. Einerseits hätte mich das durchaus stören können, dass sie einfach an meinen Unterlagen war, andererseits vertraute ich ihr aber auch einfach und dieser Anlass war ja kein bisschen problematisch. „Beim nächsten Mal wüsste ich bloß gerne davon, wenn ihr für mich extra eine Feier veranstaltet!“ – „So wäre es aber keine Überraschung mehr. War die Feier denn so schlimm?“ – „Nein, die Feier war ziemlich gut, aber ich hatte so ohne Vorwarnung eigentlich keine richtige Lust auf einer Feier.“ – „Tja, jetzt kann man daran nun auch nichts mehr ändern.“ – „Das ist mir auch klar.“ Wir schmunzelten und ich ging in mein Zimmer. Die Sache mit Janines Absturz wollte ich in diesen Moment einfach verschweigen, da ich Janine mein Versprechen darauf gegeben hatte. Janine schrieb mir eine Nachricht, dass sie mich lieben würde, was ich ihr genauso zurückschrieb. Ich verbrachte den Rest des Tages damit, dass ich mir unter anderem die Geschenke anschaute und mit Tim noch einige Nachrichten austauschte, der mich fragte, wie die restliche Nacht war und wie es Janine gehen würde. Vor allem fragte er nach, ob zwischen Janine und mir alles in Ordnung war, weil er den Eindruck hatte, dass ich am gestrigen Abend richtig sauer war. Glücklicherweise täuschte er sich bei diesem Eindruck, ich war auch am Abend zuvor recht ruhig im Innern, gleichwohl ich wirklich enttäuscht von Janine war. Ich wollte Janines Absturz aber auch nicht überbewerten, weil Janine wohl das erste Mal Alkohol getrunken hatte, da konnte das halt passieren.