Kapitel 48

Unkontrolliert

Am Donnerstag selbst gingen Janine und ich für Tim ein Geburtstagsgeschenk kaufen – da sie eine glänzende Idee hatte, fiel uns der Einkauf nicht mehr sonderlich schwer. An diesem Donnerstagabend kamen wir auf das Thema Alkohol zu sprechen. Ich sagte: „Du weißt ja, wie ich zu diesem Punkt stehe. Ich mag das nicht so richtig, wenn du was trinkst, aber ich kann es dir nicht vorschreiben. Ich hoffe zumindest, dass du es nicht übertreibst.“ Sie war direkt leicht aufgebracht: „Jetzt mache dich doch locker! Die letzten Male, als ich was getrunken habe, war ich doch auch nicht betrunken.“ – „Ja, aber da waren wir auch nicht auf Partys, sondern nur für uns.“ – „Was diese Themen angeht, bist du immer total angespannt. Ich will nicht sagen, verklemmt, aber es ist schwer, mit dir über diese Themen zu reden.“ Ihre Sätze waren halbe Magenhiebe. Nach ein paar Sekunden, in denen ich ihre Aussagen sacken ließ, entgegnete ich ihr: „Ich habe dir erzählt, was in unserer Familie passiert ist und was ich selbst mitbekommen habe. Ich will nicht, dass dir Ähnliches passiert. Dafür liebe ich dich einfach viel zu sehr.“ – „Aber du weißt doch genau, dass ich dir versprochen habe, darauf zu achten, dass es nicht mehr zu viel wird.“ – „Ich weiß, aber am einfachsten wäre es einfach, wenn du auf Partys wirklich nichts mehr trinkst…“ – „Na ja, weißt du, Alkohol macht einfach das alles noch ein wenig lockerer. Man wird entspannter und man traut sich mehr zu.“ Erst wollte ich es mir verkneifen, doch rutschte es mir aber leider raus: „Ja, man traut sich zum Beispiel zu, in knapper Unterbekleidung vor den Gästen herumzulaufen!“ Janine schaute mich daraufhin ziemlich verletzt an und meinte: „Das war nicht nett. Und fair ist das auch nicht. Ich war einfach betrunken und wollte mich gar nicht betrinken. Dass da Alkohol in der Limonade war, wusste ich doch nicht.“ Ich warf ein: „Ich will doch nur solche Situationen verhindern, Süße.“ – „Außerdem bin ich doch letztlich gar nicht vor den anderen so herumgelaufen. Höre bitte auf, in Zukunft mich darauf anzusprechen.“ – „Ich sage ja leider nur die Wahrheit.“ – „Ich weiß. Trotzdem hör bitte auf, mich immer daran zu erinnern, du tust mir damit weh.“ Ich fragte mich, wieso ich ihr damit so weh tat. Mir war klar, dass es ihr absolut peinlich und unangenehm war, aber derjenige, dem es wohl am meisten weh tat, war wohl ich, weil ich mich nun für sie verantwortlich fühlte und sie damals in diesen Momenten einfach beschützen wollte… Um dieses Thema abzuschließen, sagte ich: „Ich meinte es wirklich nicht böse, aber ich hoffe nur, dass du es, wie gesagt, nicht übertreibst. Ich mache mir Gedanken um dich. Du erinnerst mich damit immer nur an meinen verstorbenen Onkel.“ – „Ich werde darauf achten.“ Wir küssten uns etwas inniger und der kleine Zwist war beigelegt.

Am frühen Samstagnachmittag fing Janine an, sich für Tims Geburtstagsparty fertig zu machen. Ich wies sie darauf hin, dass sie noch fast fünf Stunden Zeit hatte, aber sie hörte, wie immer, nicht auf mich. Währenddessen beobachtete ich sie dabei und war wieder erstaunt, wie viel Zeit sie investierte, um sich hübsch zu machen. Nach einer langen Weile war sie fertig und sie zog mich sofort massiv in den Bann. Dies machte ich ihr auch bei ihrer Frage, wie ich sie fand, mehr als deutlich. Ich bekam da schon wieder spontan eine ganze Menge Lust, die Janine allerdings dieses Mal nicht steigern wollte. Sie war fertig gestylt und sagte, dass für Sex später auch noch Zeit war, wo ich ihr nun auch Recht geben musste, obwohl ich natürlich gern eine Menge Spaß in jenen Momenten gehabt hätte. Ich brauchte hingegen zum Fertigmachen etwas weniger als eine halbe Stunde und ich ärgerte Janine immer wieder ein bisschen damit, dass ich viel weniger Zeit als sie im Bad benötigte. Sie konterte darauf: „Ich mach mich ja im Gegensatz zu dir auch hübsch!“ Wir lachten über unsere Neckereien und ich liebte es, dass ich mich immer wieder so mit ihr duellieren konnte.

Um kurz vor 20 Uhr gingen wir los. Wir mussten nur einige Minuten zu dem Veranstaltungsort der Feier fahren, da Tim bei einem Freund von sich feierte, den Janine und ich bereits flüchtig beim vorletzten Silvester gesehen hatten. Draußen hing auch bereits ein Zettel, in dem der Kumpel bei der Nachbarschaft um Verständnis bat, falls es an diesem Abend etwas lauter als normal zugehen sollte. Wir klingelten und wurden zügig hineingelassen. Im ersten Stock, an der Wohnungstür, empfing uns schon Tim, dem wir eine freundschaftliche Umarmung gaben. Das Geschenk, welches wir hatten, hielten wir an dieser Stelle erst noch zurück, weil wir schauen wollten, wie es an diesem Abend mit den Geschenken gehandhabt werden sollte. Wir waren, wie wir schnell feststellten, unter den ersten Gästen, sodass wir uns wenigstens noch entscheiden konnten, wo wir genau sitzen wollten. Ich bemerkte, dass Tim, der normalerweise bei fast allen Veranstaltungen richtig locker blieb, dieses Mal auch ein wenig angespannt war. Als ich mit ihm in der Küche stand, um für alle Getränke zu bringen, meinte ich leise zu ihm: „Du bist ein bisschen angespannt, oder?“ – „Ja. Ich hoffe halt bloß, dass das alles so klappt, wie ich mir das vorstelle.“ – „Na klar klappt das, mach dir keine Gedanken. Wieso sollte die Feier denn nicht klappen? Schließlich hast du den Ort, deine Gäste und später auch Geschenke sowie den Partyabend, den du wolltest. Das entspricht doch genau dem, was du dir gewünscht hast.“ – „Ja, das stimmt schon. Das sind halt die typischen Bedenken.“ – „Nun entspann dich, schließlich läuft alles am Schnürchen. Nur sollten langsam deine restlichen Gäste eintreffen.“ – „Ja, ich hoffe, dass die jetzt auch kommen.“ Wir gingen mit den Getränken ins Wohnzimmer und verteilten diese.

Seine Gäste kamen auch nach und nach. Interessant hier dran war, dass der Großteil ein ganz schönes Stück zu spät kam, ohne vorher Bescheid zu geben. Mir war klar, dass sich meine Nervosität noch viel weiter gesteigert hätte, wäre ich an diesem Tag Gastgeber gewesen. Er tat mir also demnach echt ein bisschen leid. Nachdem alle angestoßen hatten, fing Tim mit den Geschenken an. Er war eine Weile damit beschäftigt, sodass ich die Möglichkeit hatte, mich mit ein paar anderen Kumpels von Tim, teilweise aus unserem Jahrgang, zu unterhalten. Janine tat dies gleichfalls mit den paar wenigen Freundinnen von Tim sowie mit Anna, die insgesamt aber zur Minderheit an diesem Abend gehörten. Dabei entging mir nicht, dass sie sich ein Bier griff und dieses trank. Bei einer geringen Menge hatte ich kein wirkliches Problem damit, aber das wusste sie auch. Das Problem bei ihr war ja auch, dass eine geringe Menge Alkohol bei ihr eine riesige Wirkung erzeugen konnte. So reichte es wahrscheinlich auch, dass sie zwei bis drei Bier trank. Anfangs wirkte der Alkohol nicht so bei ihr, doch kam meist schlagartig eine heftige Reaktion, wie ich bisher herausfinden konnte.

Nach dem Geschenke auspacken ging es zu den Partyspielen über, die einerseits an Spielkonsolen gespielt wurden, andererseits traditionelle Spiele, wie zum Beispiel Pantomime, waren. Ich hatte während des gesamten Abends einen ziemlich genauen Blick auf den Alkoholkonsum von Janine. Nachdem sie ein Bier und ein Alcopop getrunken hatte, hörte ich ein minimales Lallen bei ihren Gesprächen. Genau, als sie sich ein weiteres Alcopop greifen wollte, sagte ich ihr leise und wirklich lieb ins Ohr: „Süße, hey, das wird zu viel. Du lallst schon. Vergiss nicht, so richtig wirkt das bei dir immer erst nach einer gewissen Zeit, sonst bist du nachher gar nicht ansprechbar.“ Ich machte, ohne, dass Janine es sehen und hören konnte, den anderen klar, dass sie keinen Alkohol mehr bekommen sollte, was ein Teil der Gäste absolut nachvollziehen konnte. Als sie bemerkte, dass sie keinen Alkohol mehr bekam, ließ sie es bleiben, worüber ich sehr dankbar war.

Zumindest musste ich eine Weile später feststellen, dass ich mich in Janine doch getäuscht hatte. In einem längeren Moment meiner geistigen Abwesenheit und als die meisten Gäste gerade im aktuellen Partyspiel vertieft waren, wollte Janine die Chance nutzen, sich doch noch ein weiteres Alcopop zu greifen und vor mir versteckt zu halten. Rechtzeitig genug stellte ich ihren Versuch allerdings fest. Ich sagte leise und wirklich liebevoll, weil ich unheimlich gute Laune hatte und mild mit ihr umgehen wollte: „Nein, lass es wirklich gut sein. Du hast genug für heute getrunken.“ Plötzlich meckerte sie mich vor allen anderen laut an: „Sei doch nicht so ein Spießer!“ Nach ihrer Aussage war plötzlich absolute Stille im Raum. Wir waren etwas mehr als zehn Leute in diesem großen Wohnzimmer und ich schaute sie mit einem absolut neutralen Blick an: „Ich versuche, locker zu bleiben, doch alles sollte eine Grenze haben und die hast du schon erreicht. Wenn du so enden willst, wie mein Onkel, der daran verstorben ist, mache ruhig weiter so, du bist auf dem richtigen Weg bis dahin.“ Mir war es egal, dass die Gäste, die ich nicht wirklich kannte, mein Geheimnis mitbekamen. Das störte mich nicht, vor allem auch deshalb, weil mir alle sehr sympathisch waren. Ich spürte auch, dass die Gäste halbwegs verstanden, wieso ich bei Janine ein wenig genauer hinschaute. Sie standen auf meiner Seite, da konnte ich mir sicher sein. Janine sagte wieder mit einem leichten Lallen in der Stimme: „Trotzdem bist du da der totale Schisser.“

Ich hatte in diesen Momenten schwer zu schlucken. Ich wollte in diesen Momenten nicht lauter werden oder geschweige ausrasten, weil es der Feier geschadet hätte, und das wollte ich Tim einfach nicht antun, weil ich sein bester Freund war. Außerdem hielt ich mich zurück, weil Janine meine Freundin war und ich sie deshalb nicht anbrüllen wollte. Ich schaute sie erneut mit einem absolut kalten Blick an und sagte abschließend: „Janine, halt dich zurück. Sage heute lieber nicht noch mehr, was dir früher oder später leidtun könnte. Du bekommst hier heute nichts mehr Alkoholisches zu trinken, Ende.“ Interessanterweise zog meine letzte Aussage sogar richtig gut, weil Janine darauf wirklich still war und weder zu mir noch zu den Gästen etwas sagte. Sie wagte auch nicht mehr, Alkohol zu nehmen und das sogar bis zum Ende des Abends, von dem sie die letzten zwei Stunden wahrscheinlich gar nicht so viel mehr mitbekam. Nach der Auseinandersetzung zwischen Janine und mir ging der Abend einfach ganz normal weiter, was ich ganz gut für Tim und dem Rest fand.

Tim, Anna, Janine und ich verließen als letztes die Wohnung von Tims Kumpel. Ich wünschte Tim noch einen schönen Abend mit seiner Freundin Anna, worauf er grinste, und entschuldigte mich für das miserable Verhalten Janines an diesem Tag. Er zeigte Verständnis dafür und ich war ihm wirklich dankbar. Janine hatte sich an diesem Abend einfach absolut miserabel benommen und darüber war ich stinksauer. Wenn sie einfach akzeptiert hätte, nichts mehr Alkoholisches zu trinken, wäre ich überhaupt nicht sauer auf sie gewesen, aber die Tatsache, mich noch als Spießer zu beleidigen und ein Schisser zu sein, zeigte doch nur wieder, was sie im Innern über mich dachte. Einen makabren Vorteil hatte es, alkoholisiert zu sein: Man sagte oft die Wahrheit, so hart sie auch sein konnte und Janine hatte einfach nichts anderes getan. Ich nahm ihr dies sehr übel und war dadurch wirklich verletzt. Es tat mir einfach weh, sie so zu sehen und wurde auch noch gewissermaßen beleidigt – von der eigenen Freundin, mit der man Zukunftspläne hatte!

Janine war bei der Rückfahrt plötzlich so stark alkoholisiert, dass ich sie stützen und den Busfahrer am frühen Morgen noch überreden musste, dass er uns mitnahm, da er es eigentlich wegen Janine nicht wollte. Ich brachte sie nach Hause, wo ihre Mutter zu Hause war. Melanie schlief, sodass ich es umso schwerer hatte, mit Janine leise in die Wohnung zu kommen. Eine Alkoholisierte hatte nun nicht mehr die beste Geschicklichkeit. Dies zeigte sich vor allem beim Entkleiden und Umziehen. Zumindest legte sich Janine nach Aufforderung einfach schlafen. Da wir uns ja eine große Decke teilten, blieb mir nichts anderes übrig, als ebenfalls auf dem Bett zu schlafen. Sonst hätte ich mich aus Protest auf den Boden gelegt, um dort die Nacht zu verbringen.

Ich lag in dieser Nacht noch eine ganze Weile wach, weil ich einfach nicht verstand, wieso Janine mich so bezeichnet hatte. Es tat einfach unheimlich weh, dass sie mich so beschimpft hatte. Ich sah wirklich ein, dass ich gerade in Beziehungsdingen lange Zeit sehr vorsichtig und ängstlich war, aber ich hatte mich echt geändert. Ich wurde zu einem wesentlich offeneren Menschen, der mit anderen Menschen viel lockerer umgehen konnte, als ich es noch vor der Beziehung und vor der Freundschaft mit Janine war. Daher fand ich es absolut nicht gerecht, dass mich Janine so betitelt hatte. Anhand des Abstandes, den ich zwischen Janine und mir auf dem Bett ließ, wurde klar, dass absolut nichts im Reinen war, auch wenn sie davon sowieso nichts mitbekam. Nach einer langen Weile schlief ich erschöpft und fertig ein.

Am nächsten Morgen erwachte ich gegen halb elf. Janine lag, als ich aufstand, nicht mehr neben mir, sie war schon auf. Ich griff mir meine Kleidung für den Tag und ging, ohne vorher nachzuschauen, wo sie war, direkt ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. Ich hatte vor, direkt nach Hause zu fahren. In der Zeit, in der ich mich frisch machte, hörte ich es plötzlich an der Tür klopfen. Ich fragte recht emotionslos: „Ja?“ Auf der anderen Seite stand Janine: „Darf ich reinkommen?“ – „Wenn du möchtest.“ Ich hörte, wie sich die Tür öffnete und Janine sie wieder schloss. Sie kam zu mir und blieb stehen. Wir schauten uns über den Spiegel an. Ich versuchte sie in einem normalen Ton zu fragen: „Was ist?“ Sie fragte sehr zögerlich: „Willst du schon gehen?“ – „Ja. Allzu lange werde ich heute nicht bleiben.“ – „Aber… Ich dachte, wir genießen noch den Tag zusammen?“ Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich das gerne getan, nur war mein Stolz auch so groß, dass ich mir das Szenario vom Abend zuvor nicht gefallen ließ.

Es herrschten ein paar Sekunden Stille und ich zupfte ein wenig an meinen Haaren herum. Anschließend fragte sie mich leise: „Ist es wegen… gestern?“ Darauf entgegnete ich ihr: „Der gestrige Abend liegt mir noch sehr schwer im Magen, ja.“ Darauf herrschten wieder einige Sekunden Stille und Janine kam nahe an mich heran. Als ich keine Regung zeigte, küsste sie mich auf die Wange und sagte: „Es tut mir leid, Bärchie.“ – „Ich weiß, dass du das nicht wolltest und ich weiß auch, dass es dir leidtut. Nur: Das, was gestern war, war nicht in Ordnung.“

Janine setzte sich auf die geschlossene Toilette und meinte: „Außer, dass ich gestern ein wenig zu viel getrunken habe, ist doch nichts weiter passiert, oder?“ Ich hatte Recht, dass sie davon nichts mitbekommen hatte. Ich schwieg eine Weile lang und Janine fragte nochmals: „Schatz?“ Ich schaute sie zum ersten Mal direkt an und sagte: „Es war klar, dass du wieder nichts davon mitbekommen hast. Wie auch, du warst wieder zu betrunken.“ – „Was… habe ich denn gemacht?“ – „Ich werde dir sagen, was du gemacht hast. Besser gesagt hast du gestern Aussagen gebracht, die ich absolut nicht schön fand. Du hast wortwörtlich und vor allem laut vor allen anderen zu mir gesagt, als ich dir verboten habe, noch mehr Alkohol zu trinken: Sei doch nicht so ein Spießer! Und kurz darauf: Trotzdem bist du der totale Schisser. Jetzt verstehst du bestimmt, warum ich nicht gerade gut gelaunt bin.“ Nach meiner Aussage war eine gefühlte Ewigkeit Stille, in der ich mir Deo unter die Arme sprühte und feststellte, dass ich soweit eigentlich fertig zum Losgehen war.

Janine stand auf und umarmte mich schlagartig. In meiner Intuition ließ ich die Umarmung zu und wir lagen uns eine Weile in den Armen. Janine meinte anschließend, als sie mich losließ und sich wieder auf die geschlossene Toilette setzte: „Das tut mir wirklich leid. Ich wusste doch auch nicht, was ich sage. Im Alkohol sagt man halt Dinge, die…“ Sie wusste selbst nicht, wie sie ihren Satz zu Ende bringen sollte. Ich tat ihr den Gefallen: „… man im Innern wirklich denkt und später bereut, ausgesprochen zu haben.“ – „Aber ich wollte das doch gar nicht sagen!“ – „Du hast es aber gesagt. Und langsam glaube ich, dass du das wirklich von mir denkst.“ – „Aber… nein, natürlich denke ich das nicht!“ – „Fast immer, wenn ich dich auf das Thema angesprochen habe, warst du richtig genervt und wolltest, dass wir das Thema einfach vergessen. Unsere letzte Auseinandersetzung liegt – ich erinnere dich daran – drei Tage zurück. Wir haben am Donnerstagabend erst darüber gesprochen und da hast du gesagt, dass ich locker werden soll. Das passt genau mit deiner Aussage vom gestrigen Abend zusammen. Und was meinst du, was soll ich da wohl glauben?“ – „Ich… es tut mir vom Herzen leid.“ Ich ließ erneut einige Sekunden vergehen und schaute sie mit einem zweifelnden Blick an. Mit etwas lauterer Stimme ergänzte ich: „Weißt du, wie es mir am Ego kratzt, wenn man mir vorwirft, ich sei verkrampft und ein Spießer? Kannst du dir vorstellen, wie es ist, vor über zehn Leuten als Schisser und Spießer beschimpft zu werden? Nein, das kannst du nicht, wie denn auch? Am liebsten wäre ich gestern Abend einfach von der Party gegangen, ohne ein Wort zu sagen, aber ich bin geblieben. Und warum? Es hatte drei ganz einfache, aber wichtige Gründe: Der erste Grund ist der, dass ich Tims Party nicht noch weiter versauen wollte, wie du es zu diesem Zeitpunkt bereits gemacht hast. Er ist mein bester Freund und das wollte ich ihm einfach nicht antun. Der zweite ist der, dass ich mich für dich verantwortlich gefühlt habe. Mir war klar, dass du wieder Alkohol trinken würdest. Darum hatte ich auch ein Auge darauf, weil ich nicht wollte, dass du zu viel trinkst. Ich habe dich nach Hause gebracht, weil ich nicht wollte, dass du irgendwie allein nach Hause finden musstest. Und der dritte und letzte Grund ist einfach der, dass ich dich wahnsinnig liebe und über alles, auch über deine Beleidigungen, in dem Moment hinweggesehen habe. Außerdem wollte ich vermeiden, dass deine Mutter dich so in diesem Zustand sieht. Ich habe das alles getan und werde letztlich dafür nur bestraft. Das Leben ist in mancherlei Hinsicht ab und zu echt grausam.“ Ich drehte mich von Janine weg, stützte mich mit den Händen leicht auf dem Rand des Waschbeckens ab und schaute stur die Wand an, während mir alles, was ich gerade gesagt hatte, durch den Kopf ging. Wie lange ich da so stand, wusste ich nicht. Ich drehte mich um, weil ich ein Geräusch hörte, was ich nicht zuordnen konnte. Als ich Janine sah, bemerkte ich, dass ihr Tränen an der Wange hinunterliefen. Es tat mir in der Seele weh, sie so zu sehen, doch war ich einfach der Leidtragende und nicht sie.

Ich lief die wenigen Schritte zu ihr, ging auf die Knie und umarmte sie. Es ging mir vor allem darum, dass sie weinte. Ich konnte einfach keinen Menschen – und schon gar nicht Janine – weinen sehen. Ihr Weinen wurde noch viel stärker und ich brauchte eine Weile, bis sie sich halbwegs beruhigt hatte. Sie schaute mich mit einem schier verzweifelten Blick an und fragte mich: „Aber, du… du… machst doch nicht… Schluss… oder… Es ist doch nicht alles vorbei… oder?“ Sie war völlig aufgelöst und bekam keinen geraden Satz mehr heraus. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Hey, du hast mir zwar weh getan, doch das ist für mich überhaupt kein Grund, unsere Beziehung zu beenden. Wir sind seit fast einem Jahr zusammen, mir gefällt das Leben mit dir, ich will auch mein weiteres Leben mit dir verbringen. Da mache ich doch nicht wegen so einer Sache Schluss, das wäre doch viel zu schade.“ Sie küsste mich darauf einfach, obwohl ich es nicht unbedingt wollte. Janine sollte bloß das Gefühl bekommen, dass noch nicht alles so wie immer war. Ich sagte abschließend: „Lasse mir einfach ein paar Tage für mich. Wir sehen uns ja täglich in der Schule. Ich brauche einfach ein bisschen Zeit für mich. Du hast mir weh getan, das werde ich wohl auch nicht so schnell vergessen. Ich will das einfach verdauen, du weißt schon, wie ich das meine.“ Sie nickte und ich wischte ihr mit meiner Hand eine Träne weg, die gerade wieder ihre Wange herunterfloss. Sie fragte mich: „Und… was machen wir jetzt?“ – „Wenn du möchtest, können wir noch zusammen frühstücken.“ Ich ging einen riesigen Schritt auf sie zu, weil ich selbst frühstücken mit ihr eigentlich an diesem Tag nicht mehr wollte. Sie entgegnete mir: „Das ist schön…“ Wir gingen in die Küche, wo der Tisch bereits gedeckt war und wir mit dem Essen begannen. Melanie wohnte dem Essen ausnahmsweise bei, bemerkte aber sehr wahrscheinlich, dass zwischen Janine und mir etwas nicht stimmte. Diese Herzlichkeit, die zwischen ihr und mir immer war und ab und an für Humor am Tisch sorgte, fehlte einfach. Ich ging mit Janine zwar freundlich und höflich um, aber es war auch ein halb gezwungenes, weil mein Stolz mir eigentlich sagte, anders zu reagieren, als ich es in diesen Momenten tat.

Das Essen war vorüber und ich verabschiedete mich höflich von Melanie. Danach ging ich zur Tür, an der Janine schon auf mich wartete. Sie sagte zu mir: „Bärchie. Ich weiß nicht, wieso ich das gesagt habe. Wenn ich betrunken bin, reagiere ich einfach ganz anders. Du weißt doch, dass ich das nicht über dich denke. Ich hätte das nicht gesagt, wenn ich nicht betrunken gewesen wäre. Ich habe eben bei dem Essen einfach bemerkt, dass du die ganze Zeit darüber nachgedacht hast. Es tut mir so leid, Schatz.“ Wir küssten uns kurz darauf und ich sagte: „Also… ich weiß derzeit überhaupt nicht, was ich denken und glauben soll. Ich weiß, wie unsere Auseinandersetzung am Donnerstag war, ich weiß, was gestern Abend passiert ist, und ich weiß, was du mir vorhin gesagt hast. Nur weiß ich jetzt nicht, welchen von den dreien Tatsachen ich Glauben schenken soll. Lasse mich einfach ein paar Tage darüber nachdenken und dann sage ich dir, was ich dazu denke.“ Wir küssten uns noch etwas länger und Janine umarmte mich erneut, bevor ich letztlich ging. Ich hatte zu Hause nichts zu tun, Hausaufgaben hatten wir über die Ferien nicht aufbekommen, und doch empfand ich, dass es das Richtige war, jetzt von Janine zu gehen. Ich hätte mich nicht komplett auf sie einlassen können, da mir immer das Szenario vom Vorabend in den Sinn gekommen wäre.

Zuhause spielte ich einige Zeit lang am PC und legte mich recht früh schlafen. Mein Handy vibrierte auf einmal in diesen Momenten, es war eine Nachricht von Janine. Sie wünschte mir eine gute Nacht und sagte, dass sie mich lieben würde. Ich zweifelte nicht daran, dass sie mich liebte, aber ich zweifelte daran, dass Janines Aussage im betrunkenen Zustand nicht ihre wahre Meinung zu meiner Haltung gegenüber Alkohol sein sollte. Ich antwortete ihr zumindest, dass ich sie auch wirklich sehr liebte und wünschte ihr auch eine gute Nacht.

Am Montag begann die Schule wieder und damit der alltägliche Trott. Das Verhältnis von Janine und mir in den darauffolgenden Tagen war komisch. Zwar gab es mehr oder minder unsere normalen Zärtlichkeiten, allerdings war der Umgang miteinander ein wenig distanziert.

Am Dienstag dieser Woche traf ich mich nach der Schule mit Tim, weil ich mit ihm über seine Geburtstagsfeier sprechen wollte. In der Schule waren wir nicht so richtig dazu gekommen. Er begann das Gespräch: „Das war ja heftig, wie sie da im Rausch reagiert hat.“ – „Ja, das war es. Das tat mir auch richtig weh, was sie da gesagt hat.“ – „Aber wie kam sie denn darauf, das zu sagen?“ – „Das ist die Frage, die ich mir ja auch stelle.“ – „Hat sie denn irgendeinen Grund gehabt, das zu sagen?“ – „Na ja, ich habe ihr bloß leise ins Ohr geflüstert, dass sie mit dem Trinken lieber aufhören sollte, weil sie schon recht viel getrunken hatte. Sie braucht nur ein wenig zu trinken, damit sie betrunken ist, du weißt ja, wie schnell das bei ihr geht.“ – „Ach ja, der liebe, gute Alkohol verändert einen Menschen gewaltig. Es war echt richtig heftig. Ich habe echt befürchtet, dass du ihr eine klatschst dafür oder so.“ – „Boah, denkst du etwa, ich würde Janine körperlich weh tun?“ – „Dein Blick, den du in diesem Moment drauf hattest… Wenn Blicke töten könnten, wüsste ich heute nicht, ob Janine noch leben würde, ganz ehrlich.“ – „Ja, ich war verdammt sauer, aber ich habe mich wegen dir und wegen Janine beherrscht. Ich wollte deine Feier nicht kaputt machen, indem ich gehe, und gegenüber meiner eigenen Freundin reiße ich mich auch zusammen, selbst wenn sie in dem Moment nicht wirklich meine Freundin war.“ – „Wusste Janine von dem, was sie dir an den Kopf geworfen hat?“ – „Nein, wieder nicht. Umso mehr schien es ihr leid zu tun, was wieder passiert war. Sie fing an zu weinen.“ – „Ich kann ja verstehen, dass du sauer warst, aber du kannst sie doch nicht so mies behandeln, dass sie zu weinen anfängt!“ – „Ich habe sie ja nicht mies behandelt. Als ich am Sonntag aufgestanden bin, war Janine bereits wach. Ich bin ins Bad und hab mich frisch gemacht, um möglichst früh an diesem Tag nach Hause gehen zu können. Janine kam auch rein und hat sich dafür entschuldigt, dass sie wieder betrunken war. Ich habe ihr meine kalte Schulter gezeigt und sie kam auf den richtigen Riecher, dass vielleicht noch mehr bei deiner Feier passiert war. Ich habe ihr erzählt, welchen Wortlaut sie mir an den Kopf geschmissen hat und es war einfach eine komische Situation im Bad. Zwischen uns war richtig oft Stille, da hat keiner was gesagt. Na ja, ich habe ihr zumindest alles erklärt und mich weggedreht, weil ich nachdenken wollte. Plötzlich hörte ich ihr Schluchzen… Sie hatte Angst, dass ich mit ihr Schluss machen würde.“ – „Das ist ja übel. Die Beziehung scheint ihr wirklich alles zu bedeuten.“ – „Ja, aber wie zeigt mir das denn? Sie zeigt es mir, indem sie auf meinen Rat nicht hört und sich so betrinkt, dass es für sie, wie für mich, peinlich wird! Nun kommt sie weinend an und entschuldigt sich. Sie stellt sich das auch so einfach vor. Das ist nicht das erste Mal, dass es passiert ist. Ich habe sie so oft davor gewarnt, weil sie ja nun weiß, zu was sie betrunken in der Lage ist. Ich kann da auch nichts mehr gegen machen.“

Es herrschte ein paar Momente Stille und Tim meinte: „Aber du machst doch nicht wirklich Schluss mit ihr, oder?“ – „Ach, Quatsch. Dieser Grund reicht für mich nicht aus, um meine Beziehung zu ihr zu beenden. Da müsste sie schon zum Beispiel mit jemand anderes schlafen, dass ich zu dem Schritt greifen würde.“ – „Aber da sie das ja, wie ich sie kenne, nicht tun wird, bleibt also alles mehr oder minder beim Alten.“ – „Ja, eigentlich schon. Ich werde in den nächsten Tagen wieder einen Schritt auf Janine zugehen. Wir schauen, wie es weiter geht.“ – „Das ist gut zu hören.“

In der Zeit, die ich zum Nachdenken hatte, kam ich eigentlich zu keiner richtig gefestigten Meinung. Einerseits war ich der festen Überzeugung, dass Janine tatsächlich so negativ über mich dachte, mir dies aber nicht ehrlich sagen wollte, andererseits wollte ich ihr glauben und dementsprechend auch vertrauen, dass sie nur im Alkohol so reagiert hatte. Ich wusste nicht, welcher Fall wirklich vorlag. Um das Ganze nicht komplizierter zu machen, entschloss ich mich dafür, Janine zu vertrauen. Sie war meine Freundin und sie wäre nicht meine Freundin geworden, wenn sie nicht mein vollständiges Vertrauen bekommen hätte. Ich versuchte, hinzunehmen, dass Janine diese Aussagen tatsächlich nur wegen des Promillespiegels geäußert hatte. Allerdings stand für mich eines fest: Dieses Szenario durfte sich weder in dieser noch in anderer Form jemals wiederholen, da ein Punkt erreicht war, an dem ihr Fehlverhalten Konsequenzen nach sich ziehen würde. Ich wollte dies nicht wieder durchmachen.

Am Donnerstag dieser Woche fragte mich Janine in der Schule, ob wieder alles in Ordnung war. Ich sagte ihr, dass ich versuchte, das Geschehen zu verdrängen, und machte auch klar, dass ich letztlich nicht sicher sagen konnte, welche Version nun stimmte. Was geschehen war, war geschehen. Abschließend signalisierte ich ihr, dass ich ihr, was dieses Thema anging, so weit vertraute, dass der Ausrutscher wirklich nur aus dem Alkohol entstand. Um das Ganze zu besiegeln, küssten wir uns etwas länger und mir war es einfach egal, dass uns wahrscheinlich über die Hälfte des Kurses dabei zuschaute. Ich sagte ihr allerdings noch folgendes: „Das, was da passiert ist – ich will, dass sich das nie mehr wiederholt. Ich weiß nämlich ehrlich gesagt nicht, ob ich noch ein zweites Mal so darüber hinwegsehen kann. Dieses Mal hat mich das schon gewissermaßen fertig gemacht. Das, was ich verlange, darüber sprechen wir später, wenn wir wirklich nur unter vier Augen sind.“ Einerseits begann in diesem Moment unsere Lehrerin die Stunde, andererseits hörten mir zu viele unserer Mitschüler bei dem Gespräch mit. Am Nachmittag schlug ich Janine vor, bei mir zu übernachten, weil wir ja den Donnerstag wieder für unsere Übernachtung nutzen wollten. In meinem Zimmer angekommen, kuschelten wir uns auf dem Bett aneinander. Es herrschte in diesem Moment ein wirklich stummes Verständnis zwischen ihr und mir.

Beim Kuscheln meinte ich: „Hör mal, Süße. Es gibt noch eine Sache, über die ich mit dir sprechen wollte.“ – „Ja, das hast du ja vorhin in der Schule gesagt. Was ist denn?“ – „Es geht um das Thema Alkohol. Im Prinzip ist meine Forderung einfach: Ich möchte nicht, dass so was wie auf der Feier wieder passiert. Ich musste jetzt schon drei Mal ertragen, wie es war, mit einer Person zusammen zu sein, die nicht mehr die eigene Freundin war. Ich habe, was das Thema angeht, wirklich langsam die Nase voll. Ich kann und ich will es auch nicht mehr ertragen. Im Prinzip fordere ich von dir, dass du in meiner Gegenwart den Alkoholkonsum vollkommen unterlässt.“ – „Aber… Das ist doch nicht fair!“ – „Was ist daran nicht fair?“ – „Na ja, du kannst mir das doch nicht verbieten.“ – „Nein, ich kann es nicht, aber ich habe dich mehrfach bereits darum gebeten, und da es ja scheinbar nicht klappt, fordere ich es jetzt von dir, weil ich das einfach nicht mehr aushalte, dich so wie am Abend der Feier zu sehen. Es tut mir einfach im Innern richtig weh. Das heißt ja nicht, dass ich dir vorschreiben will, gar keinen Alkohol mehr zu trinken. Aber, wenn du weißt, dass wir miteinander Zeit verbringen, ich bei dir übernachte, oder was auch immer ist, erwarte ich, dass du zumindest den Alkohol lässt.“ – „Und wenn ich dir hoch und heilig verspreche, jetzt auf mich zu achten, was den Alkohol angeht? Ich meine jetzt, auch, wenn du dabei bist.“ – „Ich halte von diesem Versprechen nichts mehr. Du hast es mir bisher so oft versprochen und immer wieder endet es so extrem. Ich will das nicht mehr mitmachen.“ – „Aber… ach, man, das ist doof.“ – „Kannst du das akzeptieren oder nicht? Schließlich musst du dich auch in meine Lage reinversetzen. Es fällt mir auch nicht leicht, das von dir zu fordern, aber ich denke, es ist die einzige Lösung des Problems.“ – „Na gut, ich will mich ab sofort daranhalten. Ich tue es wegen dir.“ – „Das ist lieb.“ Das Gespräch war natürlich recht trocken. Aber es war wichtig, dass ich mit ihr darüber sprach. Es hätte sonst immer wieder Streitigkeiten diesbezüglich gegeben und das konnte ich mit meiner Forderung schlicht und einfach verhindern.

Der Freitag verlief schleppend, wie jeder andere Freitag auch, sofern Schule angesagt war. An diesem Nachmittag sahen Janine und ich uns ein wenig, da wir gemeinsam bummeln gingen. Allerdings war der Unterschied, dass keiner beim anderen bleiben konnte, da wir Gäste von Petra zu Besuch hatten und Janine mir bereits im Vorfeld sagte, dass Melanie derzeit – aus welchen Gründen auch immer – ziemlich verstimmt war. Klar hätte ich trotzdem bei den beiden bleiben können, aber wir wollten auch nicht, dass Melanie womöglich noch gestresster durch meine Anwesenheit werden würde, auch wenn ich mich mit ihr wirklich top verstand.

Am Samstag war der Besuch weg und ich hatte die Möglichkeit, da Petra auch wieder über Nacht arbeitete, Janine bei uns schlafen zu lassen. Ich fand es auch nach dem Streit wichtig, dass wir wieder schöne Zeiten zusammen hatten – ich wollte nicht, dass sich zwischen uns eine Distanz entwickelte. An diesem Abend lief es, wie ich erwartet hatte, wieder auf Sex hinaus. Dieses Mal allerdings hatte Janine eine in anderer Hinsicht erregende Idee: Ich verband ihr vor dem Vorspiel die Augen und verwöhnte sie nach Strich und Faden. Dadurch, dass sie nichts sah, reagierte sie auf jede meiner Berührungen viel, viel intensiver. So zärtlich und vorsichtig, wie ich vorging, bekam sie an vielen Stellen eine enorme Gänsehaut und ich spürte, dass es sie sehr erregte. Ich kam zudem auf die Idee, einen Eiswürfel zu verwenden, den ich holte, nachdem ich ihr sagte, dass ich etwas holen würde, aber nicht was. Ich begann mit einem kalten Tropfen auf ihrem Körper, wodurch ihre Anspannung so impulsiv gelöst wurde, dass sie aus dem Liegen regelrecht nach oben ins Sitzen sprang und sie dabei einen recht lauten Aufschrei fabrizierte. Ich verwöhnte sie noch eine lange Weile länger so, bis ich ihr den Verband abnahm. Sie war so dermaßen erregt, dass die Schmuserei danach extrem intensiv wurde und ich nach recht kurzer Zeit mit ihr schlief. Es war echt ein interessantes Erlebnis. Wir blieben noch bis drei Uhr wach, da wir uns noch Filme anschauten und irgendwie auch nicht wirklich müde wurden. Ich konnte aber zumindest sagen, dass mir dieser Abend wieder richtig schön gefiel. Das Szenario mit dem Alkohol hatte ich soweit wieder verdrängt.

Am Sonntag versüßte ich meinem Schatz zumindest den Morgen, indem ich frische Brötchen kaufen ging, die ich ihr schon vorbereitete. Anschließend weckte ich sie ganz sanft. Meine Idee fand sie wieder richtig schön und ich war mir sicher, dass dies ein deutlicher Beweis von mir war, dass wieder soweit alles in Ordnung war. Am Sonntagnachmittag brachte ich Janine nach Hause, wo wir wieder lange brauchten, um uns zu verabschieden.