Kapitel 32

Wenn das Gefühl überwiegt

Am nächsten Morgen stellte ich fest, dass die Oberstufe einen weiteren Nachteil mit sich brachte: Nicht nur, dass ich Janine dramatisch weniger in der Schule sah – ich sah sie auch morgens vor der Schule weniger, weil wir gleich an mehreren Tagen nicht gleichzeitig Schulstart hatten. Dadurch warteten wir deutlich seltener aufeinander. Ich spürte selbst nach den wenigen Tagen schon, dass mir diese gemeinsame Zeit fehlte.

Immerhin war der Montag einer der wenigen Momente, an denen wir gemeinsam zur ersten Stunde hatten und daher immer zusammenfahren konnten. Janine fragte mich auf unserem Hinweg, ob ich an diesem Tag noch Zeit für sie haben würde. Sie kannte meinen Stundenplan und wusste, dass ihre Bitte recht heftig war, aber sie fragte mich um Rat, weil sie eine Feier zu ihrem Geburtstag am Samstag machen wollte und Melanie auch schon eine Erlaubnis dafür gegeben hatte. Die Zeit drängelte einfach, Janine hatte ja noch nicht beschlossen, wen sie überhaupt einladen wollte. Melanie wollte zumindest wieder bei ihrem neuen Freund bleiben, sodass Janine sturmfrei hatte. Eigentlich interessant, dass ihre Mutter ihr einfach die Wohnung überließ, nachdem sie ja kürzlich den Eindruck hatte, dass Janine und ich die Wohnung in keinem guten Zustand hinterlassen hätten…

Ich hatte eigentlich ein weiteres, wenn auch kleineres Problem: Ich wollte diesen Abend dafür nutzen, allein bummeln zu gehen, um mir finale Gedanken zu Janines Geschenken zu machen. Im Bestfall wollte ich an diesem Abend den Einkauf schon abschließen. Ich hatte mir den Montag bewusst deswegen gewählt, weil ich an den kommenden Tagen viel schulischen Stress erwartete, zumal Janine mich gleichzeitig auch fragte, ob wir unsere wöchentliche Übernachtung auf den Donnerstag legen konnten, damit wir dort wirklich auch Zweisamkeit haben würden, weil sie davon ausging, dass wir durch ihre Geburtstagsfeier keine wirkliche Zeit zu zweit haben würden. Ich wollte diese Übernachtung am Donnerstag auf jeden Fall, auch, weil ich die Geburtstagsfeier mit der anstehenden Übernachtung bei Janine einfach als Bonus betrachtete.

Ich plante also um und räumte den Montag nach der Schule für sie frei. Sie war dafür sogar so lieb und holte mich von der Schule ab, nachdem sie drei Stunden vor mir Schluss hatte. Direkt, als sie mich nach dem Sport sah, knutschte sie mich recht stürmisch, was auch von einigen Jungs aus meinem Kurs gesehen wurde. Mittlerweile machte mir das aber nichts mehr aus, wenn andere das bemerkten. Janine sagte: „Oh weh, du siehst wirklich fertig aus, tut mir leid… Ich habe wirklich unterschätzt, wie sehr du am Montag gefordert wirst.“ – „Ist schon gut. Das wird schon gehen. Ich brauche eigentlich nur etwas zu essen und dann halte ich sicher noch eine Weile durch.“ Wir fuhren nach einem kurzen Snack von einem Imbiss zu ihr und Melanie war überrascht, dass ich so spontan noch zu Besuch kam. Ich erklärte ihr, dass ich Janine vor allem bei den Planungen für die Feierlichkeit helfen wollte, was Melanie wirklich schön fand, weil auch sie wusste, dass ich einen hammerharten Montag hinter mir hatte. Anstatt zu planen, fielen Janine und ich in ihrem Zimmer, nachdem sie abgeschlossen hatte, übereinander her und knutschten und schmusten eine Weile. Als ich spürte, dass Janine langsam, aber sicher immer intimer wurde, ergriff ich wieder die Initiative und streichelte Janine am Hals, Nacken und den Schultern entlang und griff unter ihr Oberteil, wo ich ihr über den Bauch streichelte, bis ich wieder vor meiner größten Herausforderung stand. Da es noch hell in ihrem Zimmer war, sah ich dieses Mal ganz genau, wie Janine drauf war. Ihr Blick war neugierig und irgendwie fordernd – sie war wieder richtig wild. Ihre Augen blitzten regelrecht kurz auf und ich strich ihr wieder absichtlich außen am BH entlang, auch wenn ich dieses Mal einen Hauch näher an ihren Brüsten als beim letzten Mal war.

Weil Janine offenbar von meiner Initiative so angetan war, ließ sie weitere intime Streicheleinheiten bei mir und wir schmusten und knutschten noch einige Zeit miteinander rum. Sie flüsterte mir plötzlich zu: „Hey, was war denn heute mit dir los? Du… warst so anders als sonst.“ – „Tja, war ich denn wirklich so anders?“ Wow, ich nahm in diesem Moment wirklich den Mund voll dafür, dass ich mich immer noch nicht getraut hatte, ihr an die Brüste zu fassen, obwohl sie mir schon zigfach die Gelegenheit dafür bot und es schon erwartete. „Du warst heute nicht mehr ängstlich. Du warst viel aktiver als bisher. Ich habe das sogar beim Knutschen und Schmusen bemerkt.“ – „Tja, es könnte vielleicht sein, dass ich ein bisschen meine Ansichten verändert habe.“ Bei diesem Satz strahlte sie mich so deutlich an, wie ich es nur wenige Male zuvor überhaupt gesehen hatte. „Aha?“ Sie zog das Wort unheimlich in die Länge. „Verlangst du jetzt noch weitere Beispiele?“ – „Ja?“ Da war er wieder, dieser gierige Blick in ihren Augen. „Nö, noch nicht. Das wirst du schon noch früh genug sehen.“ – „Manno!“

Ich ergänzte noch: „Ich glaube, weil ich so fertig und müde heute bin, habe ich auch einfach weniger nachgedacht, als wir gerade rumgemacht haben.“ – „Dass du solche Worte verwendest!“ Wir lachten und ich meinte: „Na ja, aber ist doch so, oder nicht? Das Erste, was mir machen, als wir in dein Zimmer kamen, war, miteinander rumzuknutschen und zu schmusen…“ – „Stimmt schon.“, sagte sie mit einem fast peinlich berührten Lächeln, weil ich uns so einfach entlarvt hatte. „Aber jetzt verstehe ich dich überhaupt nicht mehr, Bärchie.“ – „Was ist?“ – „Auf unserer Reise sagtest du, morgens würdest du weniger nachdenken, weil du ausgeruhter bist und abends einfach zu schnell wegschläfst. Jetzt bist du so richtig fertig vom Tag und plötzlich denkst du auch weniger nach. Das ist ein Widerspruch. Das passt nicht.“ Sie kicherte und ich antwortete ihr völlig ernst: „Ganz ehrlich, ich habe einfach keine Ahnung, wann ich weniger nachdenken muss und wann nicht. Vielleicht ist das auch einfach eine Sache der Gewohnheit. Wie so vieles bei mir.“ – „Das kann natürlich auch gut sein.“ – „Aber dir ist es völlig egal, ob früh, spät, müde oder fit, oder?“ – „Na ja, du ziehst mich einfach so an, dass ich gut abschalten kann. Ich blende einfach automatisch alles andere aus, wenn wir zum Beispiel knutschen.“ – „Danke für das Kompliment.“ Es folgte eine kurze Knutschattacke. „Süße, bevor wir die Zeit ganz aus den Augen verlieren… Wollen wir deine Feier planen?“ – „Oh, ja, auf jeden Fall! Entschuldige… Ich sage ja, ich blende alles aus, wenn du da bist.“ – „Das sehe ich.“ Sie boxte mir leicht gegen die Schulter und ich sagte: „Also, es ist doch schon richtig gut, dass du die Wohnung hast, somit sparen wir natürlich Unmengen an Geld. Falls man so schnell überhaupt einen Raum dafür hätte buchen können.“ – „Wieso sparen wir Geld?“ – „Ja, wir. Oder soll ich etwa sagen du?“ – „Aber es ist doch meine Geburtstagsfeier.“ – „Ja, na klar ist es deine Feier, aber ich bin dein Freund und helfe dir, so gut es geht.“ – „Aber, na ja, das brauchst du nicht und das möchte ich auch nicht, ich bekomme das mit dem Geld schon ganz gut hin.“ – „Das kommt gar nicht in die Tüte, weil-“

Ich stockte, weil ich eine meiner Überraschungen noch nicht preisgeben wollte. „Weil?“ – „Mensch, jetzt muss ich ja schon verraten, was ein Teil deines Geburtstaggeschenkes sein soll. Ich wollte dich eigentlich damit überraschen, dass ich die Kosten für die Feier für dich übernehme. Aber nun weißt du es ja schon.“ – „Du bist ja echt verrückt!“. Sie sprang mir an den Hals, küsste mich eine Weile und sagte: „Aber trotzdem möchte ich eigentlich nicht, dass du das machst. Ich will ja die Feier machen.“ – „Keine Widerrede. Außerdem musst du wahrscheinlich meine Feier auch mitbezahlt haben.“ – „Na ja.“ – „Ich verstehe schon. Deine Mutter hat davon einen Teil übernommen, Petra bestimmt auch noch, aber trotzdem hat deine Familie das zum Teil bezahlt und ich revanchiere mich damit.“ – „Na gut… Wenn du unbedingt möchtest. Lass es uns aber so machen, dass du trotzdem nicht alles bezahlst, aber mir gerne einen größeren Teil dazu geben darfst, wenn du wirklich möchtest.“ – „Das klingt doch fair.“ Das war der größte Teil des gesamten Geschenkes, einige Euro würden da sicherlich zusammenkommen. Das Geschenk war zugegeben eigentlich eher ein Notplan, weil ich bis auf einige Kleinigkeiten einfach nicht wusste, was ich Janine schenken konnte.

Janine fragte mich: „Wo waren wir eigentlich stehen geblieben?“ – „Ähm, wir blieben stehen, dass du überhaupt die Wohnung nutzen möchtest, um Geld zu sparen.“ – „Stimmt!“ – „Ich habe mich gerade gefragt, was wir denn hier genau machen könnten. Eigentlich gibt es nur eine Sache, die wir hier machen könnten. Aber ob das Sinn macht, hängt davon ab, mit wie vielen Leuten du feiern möchtest.“ – „Eigentlich hätte ich schon Lust auf eine etwas größere Feier. Vielleicht so mit sieben bis acht Leuten in etwa.“ – „Das ist aber eigentlich eine recht kleine Feier.“. Wir grinsten und sie meinte: „Na ja, wie man es halt nimmt.“ – „Ok, wenn wir sieben oder acht Leute sind, macht das auf jeden Fall Sinn, wenn wir hier Partyspiele machen. Das macht einfach richtig Spaß, weil wir nicht zu viele sind. Sonst langweilen sich welche und das kann da einfach nicht passieren.“ – „Ok, daran hatte ich auch schon gedacht, dass wir hier einfach irgendwelche Spiele machen. Die Partyspiele haben beim letzten Mal auch richtig gut funktioniert.“ Mir ging in diesem Moment durch den Kopf, warum sie mich überhaupt fragte, was man machen könnte, wenn sie schon einen konkreten Plan hatte.

„Na siehst du, jetzt haben wir ja schon die grundlegenden Sachen geklärt. Jetzt sollten wir uns zumindest Gedanken darüber machen, was wir den Gästen anbieten. Wenn die Feier wieder länger gehen sollte, brauchen wir auf jeden Fall richtiges Essen und einiges an Getränke sowieso.“ – „Wie wäre es denn, wenn wir anfangs Tim und den anderen belegte Brötchen und so anbieten, damit geben die sich doch bestimmt zufrieden. Später können wir Pizzen oder Pizzabrötchen in den Ofen schieben, damit kommen wir doch bestimmt gut durch den Abend.“ – „Ja, das ist eine super Idee. Wir müssen uns aber vorher hinstellen und die Brötchen vorbereiten. Also heißt das, wir brauchen noch ein wenig mehr Zeit vorher.“ Janine nickte.

„Ich glaube, es ist auch besser, wenn ich von Freitag zu Samstag hier über Nacht bleibe. Ich kann dir am Samstag von Anfang an bei allem helfen. Zu zweit geht alles einfach schneller. Das ist doch kein Problem, wenn ich Freitag hier über Nacht bleibe, oder würde das irgendwie stören?“ – „Na ja, weißt du, vormittags und mittags sind einige Verwandte extra hier, um mir zu gratulieren und mit mir etwas Zeit zu verbringen. Die kommen sogar extra früher, damit wir abends richtig feiern können. Meine Mutter war nicht so richtig begeistert davon, wenn du über Nacht von Freitag zu Samstag schon da wärest, weil sie und ich schon genug Trubel mit der Vorbereitung der Wohnung für die kleine Geburtstagsfeier mit meinen Verwandten haben. Wir werden vermutlich auch sehr früh aufstehen, sodass du und ich auch am Freitag schon gar nichts voneinander hätten. Ich kann sie schon verstehen, aber ich finde das halt auch doof.“ – „Wie mache ich das mit deinen Geschenken? Soll ich die dir einfach bei der richtigen Feier geben?“ – „Das kannst du machen, wie du möchtest. Wir werden bestimmt vor der richtigen Feier schon noch etwas Zeit finden oder du kannst sie mir auch am Sonntag geben, das wäre auch ok.“ – „Ich gebe sie dir, bevor die richtige Feier losgeht. Oder einen Teil gebe ich dir dort, mal schauen.“ – „Das klingt toll.“ Wir küssten uns und sie flüsterte leise: „Danke, dass du mir so sehr helfen willst… und, dass du heute auch wirklich noch hergekommen bist, damit wir das in Ruhe planen können.“ – „Hey, ich bin für dich da. Immer.“

Ich war ein bisschen enttäuscht, dass ich beim Geburtstag nicht schon von Beginn an dabei sein durfte, mich hätte es wirklich interessiert, ihre nähere Verwandtschaft kennen zu lernen. Gleichzeitig konnte ich mir anhand von Janines Erzählungen gut vorstellen, dass einzelne aus ihrer Verwandtschaft auch daran interessiert waren, wer denn Janines Freund war. Aber ich konnte Melanie schon verstehen, dass sie an diesem Tag genug Sorgen mit der Wohnungsvorbereitung für die Verwandtschaft hatte, da war ich vermutlich einfach fehl am Platz und konnte nicht so richtig helfen.

„So, wir haben ja gesagt, dass wir Partyspiele an deiner Feier machen wollen. Ich würde sagen, dass wir das nach den Geschenken machen.“ – „Das ist auf jeden Fall besser. Aber meinst du, dass ich von den anderen auch was bekommen werde?“ – „Du bekommst garantiert von den anderen was geschenkt. Zum Teil weiß ich auch, was du bekommst.“. Ich fing an, zu grinsen und Janine pikste mir in die Seite, worauf sie sagte: „Du weißt das schon? Na komm, verrate was!“ – „Nein, ich darf und werde nichts sagen. Lasse dich überraschen! Ich verrate nur so viel, dass ich weiß, was Tim dir schenken wird. Und ein ganz besonderes Geschenk von jemand anderem weiß ich auch schon… Lass dich einfach überraschen.“ – „Ach menno!“. Da war ich gezwungen, hart zu bleiben – mir wurde von Tim auferlegt, nichts zu sagen. Ich wusste abgesehen davon, dass jemand aus unserer letztjährigen Klasse ihr einen absichtlich knallgelben Tanga schenken wollte. Ich schüttelte, als ich das hörte, nur grinsend den Kopf, aber das waren halt die typischen Spaßgeschenke, die in unseren aktuellen Jahrgängen aktuell gerne verschenkt wurden.

„Die Partyspiele werde ich schon irgendwie besorgen, das ist kein so großes Problem, Tim hat ja auch noch welche und so kriegen wir recht viele zusammen.“, sagte ich. „Ok, so haben wir das auch geklärt. Mist! Was machen wir mit den Einladungen?“ – „Willst du etwa Einladungskarten verteilen?“ Ich musste mich kurz ziemlich darüber amüsieren, sodass Janine mir kurz in den Arm kniff, weil ich sie verscheißerte. „Hast ja Recht, ich habe irgendwie an früher gedacht, wo man das so gemacht hat.“ – „Das reicht doch sicher aus, wenn du allen eine Nachricht schreibst, die Nummern haben wir doch alle. Ansonsten hat Tim sie garantiert, der hat gefühlt die Telefonnummer von jedem aus allen Jahrgängen.“ Ich lachte und Janine stieß mich grinsend mit dem Ellenbogen an.

Sie verschwand kurz auf Toilette und ich machte es mir mit ihrem großen Kissen gemütlich, was ein gewaltiger Fehler war. Ich hatte einen solchen toten Punkt, dass ich vermutlich nach einer halben Minute einfach wegschlief. Eigentlich wollte ich noch auf meinem Handy rumspielen, aber ich kam nur noch so weit, das Smartphone in die Hand zu nehmen. Ich schaffte es nicht mehr, raufzuschauen.

Irgendwann später weckte mich Janine. Ich war total durch den Wind und brauchte einige Momente, bis ich peilte, wo ich war und was hier gerade abging. Das Gemeine war vor allem, dass es sich nicht so richtig anfühlte, als dass ich eingeschlafen war – gefühlt hatte ich maximal ein Nickerchen gemacht oder nur kurz die Augen geschlossen. Janine versuchte mich direkt zu beruhigen: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht…“ – „Ok, gib mir die schlechte.“ – „Es ist schon 21 Uhr.“ – „Fuck!“ Ich wollte gerade aufspringen, da schubste mich Janine sanft wieder auf ihr Bett zurück und ich schaute sie fragend an. „Die gute Nachricht ist, dass du einfach heute bei mir über Nacht bleibst.“ – „Aber… Ich habe doch noch so viel tun, meine ganzen Hausaufgaben…“ – „Du meinst die Hausaufgaben, die wir gemeinsam zu morgen aufgehabt haben? Du hast mir vorhin erst gesagt, dass du nichts anderes zu morgen aufhattest. Ich weiß auch zufällig, dass du morgen nur zwei Stunden hast… und ich weiß sogar, mit wem du die beiden Stunden haben wirst.“ Sie zwinkerte. „Ja, aber…“ – „Mach dir keinen Kopf, ich habe unsere Hausaufgaben schon fertig gemacht. Du solltest die nur abschreiben und ein bisschen umformulieren, aber es waren ja Gott sei Dank keine vollständigen Texte, nur einige Fragen mit ein paar Stichpunkten.“ – „Du bist echt ein Schatz.“ Sie kam mir daraufhin sehr nah, setzte sich einfach auf meinen Schoß und knutschte mich ziemlich intensiv. Nach zwei Minuten meinte sie: „Ich habe dich deswegen nicht geweckt, weil ich dich einfach nicht wach bekommen habe. Ich kam aus dem Bad und du warst einfach komplett weg. Ich habe dich einfach schlafen lassen, bis du von allein aufwachen solltest. Aber na ja, du bist halt einfach nicht von allein aufgewacht.“ Sie kicherte leicht und ich wollte direkt wieder aufschrecken, weil mir auffiel, dass Petra einfach nicht Bescheid wusste! Janine ahnte meinen Gedankengang und sah, dass ich eigentlich mein Smartphone greifen wollte, was sie aus Vorsichtsgründen etwas von mir weggelegt hatte, sodass sie direkt sagte: „Ich habe Petra vorhin eine Nachricht geschrieben, dass du bei mir eingeschlafen bist und heute hierbleibst. Sie hat mir vorhin auch geschrieben, dass das doch eine gute Lösung ist.“ – „Du beeindruckst mich gerade wirklich… Was ist mit unserer Übernachtung am Donnerstag?“ – „Was soll damit sein? Ich komme einfach zu dir und so haben wir die auch noch. Und sogar Samstag von Sonntag! Das wird richtig gut!“ Ich küsste sie daraufhin einfach. Sie bremste mich aber und meinte: „Husch, husch, erst die Hausaufgaben machen. Danach habe ich noch eine Überraschung für dich…“ Sie küsste mich noch einmal und stand von meinem Schoß auf. Ich stellte fest, dass die fast zwei Stunden Schlaf richtig guttaten, sodass ich die Hausaufgaben dank Janines Hilfe ziemlich schnell erledigen konnte. Ich war gerade ein paar Sekunden fertig, da sagte Janine: „Normalerweise hätte ich jetzt zügig ins Bett gehen müssen, weil ich im Vergleich zu dir morgen zur ersten Stunde habe, sodass du morgen hättest mit aufstehen müssen oder zumindest wach geworden wärest…“ Ich zog meine Augenbrauen hoch und sie sagte: „Tja, aber ich habe vorhin auf dem Vertretungsplan gesehen, dass meine ersten beiden Stunden ausfallen, sodass wir morgen schön entspannt aufstehen können und heute sogar noch Zeit für uns haben können!“ Ich glaubte so langsam, aber sicher, auch, dass die Woche richtig gut werden konnte. Chaotisch zwar, wie so oft, aber dafür verdammt gut.

Nachdem wir unsere Taschen für die Schule gepackt und alles für den nächsten Tag zurechtgelegt hatten, machten wir uns bettfertig. Melanie war auch bereits schlafen gegangen, sodass Janine und ich auch nicht mehr allzu laut sein durften. Janine verschloss direkt als Erstes ihr Zimmer von innen, was sie in letzter Zeit zwar öfters tat, aber allgemein eigentlich selten vorkam. Meistens machte sie dies in bestimmten Momenten…

Genau das war so ein Moment: Wir schmusten wieder richtig intensiv miteinander und mir fiel auf, dass Janine mehrere Male recht laut stöhnte, sodass ich Sorge hatte, dass ihre Mutter womöglich etwas davon mitbekam, auch wenn diese zwei Wände weit entfernt war. Nachdem wir unsere Oberteile sehr schnell loswurden und ich sowieso nur noch mit Boxershorts als Schlafbekleidung versehen war, sagte ich Janine klar ins Gesicht: „Los, zieh deine Hose aus.“ Sie schaute verwundert darüber und ich war mir kurz nicht sicher, ob ich nicht noch zu weit mit diesem Schritt ging, aber sie grinste entspannt und zog sich mit meiner Hilfe ihre Jeans aus. Sie hatte einen vergleichsweisen kurzen Slip an und trotz all meines Muts überforderte mich dieser Moment ein wenig stärker. Ja, ich hatte sie auch schon mit knapper Hose im Bikini gesehen, aber da wir so fokussiert auf uns gerade waren, war das einfach noch was anderes. Nachdem mich Janine einige Sekunden fragend anschaute, sagte ich: „Na ja, weißt du, ich dachte mir, so bin ich nicht der Einzige, der hier ohne richtige Hose ist.“ Wir grinsten und Janine kam mir nah: „Bärchie, ich finde es total toll, wie du dich so langsam immer mehr traust und mehr willst.“ Sie zog mich einfach so dermaßen an und ich knutschte sie richtig heftig, dabei warf ich sie auf den Rücken nach hinten auf ihr Bett und legte mich sehr eng auf sie herauf. Janine stöhnte wieder etwas stärker, sodass ich ganz leise dazwischenwarf: „Süße, nicht so laut… Pssst.“ Sie schaute mich daraufhin mit großen Augen an und brauchte definitiv einige Momente länger, bis sie wieder in unserer Welt war: „… Was ist?“ – „Ich habe Sorge, dass deine Mutter womöglich hört, was wir hier machen.“ – „Warum das? Wir sind doch still.“ – „Na ja… du vielleicht nicht so sehr. Du bist schon etwas lauter.“ – „Das musst du dir einbilden.“ Sie grinste peinlich berührt und zwinkerte kurz, sodass ich wusste, woran ich bei ihr war. Ich rollte mich von Janine runter und sie fragte richtig empört: „Habe ich gesagt, dass du aufhören sollst?“ Sie spielte mit dieser Frage auf einen Moment an, als wir auf dem besten Weg waren, zusammen zu kommen und ich es unterbrach, ihr den Kopf zu kraulen. Ich lachte nur leise und sie sah, dass ich ihren Witz verstand.

„Keine Sorge, ich bin da. Bleib so entspannt auf dem Rücken liegen und schließe deine Augen.“ Ich näherte mich ihr vom Nacken her und hauchte nicht zu viel und nicht zu wenig in ihre Halsregion. Sie erschauderte hörbar, auch wenn sie ihre Lautstärke behutsam drosselte und sagte: „Das ist ja kein Wunder, dass ich so laut bin, wenn du so was ohne Vorwarnung machst!“ – „Sorry?“ Sie öffnete kurz ihre Augen und streckte mir ihre Zunge entgegen. Ich hauchte ihr vorsichtig über den Oberkörper entlang und küsste zusätzlich verschiedene Stellen, während Janine ihre Anspannung kaum im Griff halten konnte. Da ich mich immer noch nicht traute, ihre Brüste direkt in meine Hände zu nehmen, ging ich mit meinem Atem extrem nah an ihre linke Brust, wo sie schon fast wütend zischelte: „Ey, du traust dich nicht, meine Brust anzufassen, aber machst so was mit mir! Das machst du doch mit Absicht! Du machst mich so richtig fuchsig damit! Wie soll ich denn nachher wieder schlafen können? Das war beim letzten Mal schon die absolute Hölle, ich habe dir das bloß nicht erzählt… Ich konnte nachts ewig nicht mehr einschlafen, weil mich das so beschäftigt hat und weil das so gemein war! Jetzt trau dich doch einfach, wie lange willst du mich-“ Ihr Redeschwall ging noch unentwegt weiter, aber ich ließ mich davon nicht so sehr aus der Ruhe bringen und sorgte mit meinen Küssen nur noch für weitere Gänsehaut auf ihrem Oberkörper. Ich traute mich aber zudem etwas ganz Neues: Ich strich ihr zum ersten Mal mit meiner Hand an der Oberschenkelinnenseite entlang, ohne ihren Intimbereich sonst weiter zu berühren. Ich war vorsichtig, aber Janine unterbrach ihren Redeschwall abrupt. Ich schaute ihr, um ihre Reaktion zu sehen, direkt danach in die Augen, weil sie diese fast die ganze Zeit offengehalten hatte. Wir schauten uns rund zwei Sekunden an und sie sagte in einem viel ruhigeren Ton: „Ich sage dir schon, wenn ich etwas nicht möchte. Du brauchst keine Sorgen zu haben, ich will wahrscheinlich viel mehr als das, was du dich bisher traust.“ Ich war wieder von ihrer Offenheit erstaunt, auch wenn mich der Kern ihrer Botschaft kaum mehr überraschte.

Ich strich ihr in meinem Spiel zwei weitere Male an ihren Oberschenkeln entlang und ging dazu über, ihren gesamten Oberkörper entlangzustreicheln. Als ich mit meiner Hand so langsam, aber sicher in die Nähe ihrer Brüste kam, zuckte Janine so schnell, wie ich es noch nie gesehen hatte: Sie umgriff meine Hand und übernahm die Kontrolle. Ich ließ meine Hand locker und Janine flüsterte mir eindringlich zu: „Traust du dich jetzt?“ Unser Blickkontakt war unfassbar intensiv und während ich bisher für meine Verhältnisse relativ ruhig blieb, war mein Puls durch den Blickkontakt und durch ihren Plan direkt auf Anschlag. „Ich… weiß es nicht“, sagte ich ihr ehrlich, während sie kompromisslos sagte: „Los, schließe deine Augen.“ In mir kämpfte mein Mut gewaltig mit meiner Vorsicht – mein Mut gewann, ich schloss die Augen. Ich spürte, wie Janine meine Hand erst etwas über den Bauch führte und zügig nach oben zu ihrer linken Brust führte. Ohne Zeit vergehen zu lassen und mir vermutlich eine allerletzte Chance auf einen Abbruch zu geben, strich sie zunächst mit meiner Hand locker über ihren Busen. Das war ein komisches Gefühl, aber viel mehr deswegen, weil ich wusste, wo ich da gerade war. Janine flüsterte leise: „Los, öffne deine Hand“, weil ich gar nicht bemerkt hatte, dass ich diese vor Nervosität leicht zur Faust geballt hatte. Ich tat, wie mir befohlen wurde und sie legte meine geöffnete Hand direkt auf ihren Busen, sodass ich ihn umfasste. Janine sorgte mit ihrer Hand dafür, dass ich ihren Busen vorsichtig massierte. Ich konnte nicht leugnen, dass mich das anmachte, auch wenn ich in diesem Moment nichts sah. Ihr Busen fühlte sich einfach richtig gut an und war nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Meine Fantasie ging mit mir durch, aber ich hielt mich weiter, so gut es ging, unter Kontrolle. Janine keuchte und stöhnte leicht mehrfach, während sie mit meiner Hand ihre Brust knetete. Ich spürte, dass meine Erregung stärker wurde, nachdem sie bei meinen einfachen Streicheleinheiten bei Janine eher nachgelassen hatte. Janine griff mit meiner Hand wenige Male etwas stärker in ihre Brust und ich spürte, wie sie ihren halben Körper nach oben streckte. In diesen Momenten öffnete ich auch die Augen und konnte das kurz sogar noch sehen. Sie warf mich ohne Vorwarnung auf ihr Bett, legte sich direkt ruppig auf mich herauf und schmuste extrem mit mir rum. Es dauerte nicht lang und ich schloss mich mit der Schmuserei an. Janine schaffte es mit ihrer Schmuserei, mich immer mehr anzustacheln, mein Penis war extrem steif, sodass ich zum ersten Mal spürte, dass nicht so viel fehlte, mich zum Orgasmus zu bringen. Ich wollte das in diesem Moment aber auch einfach nicht… weil mir allerlei Gedanken durch den Kopf gingen: die Kleidung, die voll mit dem Ejakulat war, vielleicht noch ihre Bettsachen… Es waren einfach so viele Eindrücke, die ich wieder sortieren musste, da wäre dieser zusätzliche Eindruck einfach zu viel gewesen. Aber es kam ein weiterer Eindruck hinzu: In all der intensiven Schmuserei am Ende zitterte Janine kurz leicht. Ich machte mir glatt direkt Sorgen und unterbrach sehr kurz, darauf flüsterte sie: „Ist alles in Ordnung. Ich genieße das einfach gerade.“

Wir ließen erst nach einer ganzen Weile die Finger voneinander – das Licht hatten wir schon ausgeschaltet und den Wecker aktiviert. Trotzdem lagen wir auf ihrem Bett weiter eng umeinandergeschlungen. Ich war so überwältigt von all den Eindrücken, dass ich gar nicht so richtig wusste, wo vorne und hinten war. Dieser ganze Tag war einfach so krass: Erst die unfassbaren zehn Schulstunden in der Schule, die Zeit mit Janine, eingeschlafen, wieder aufgewacht, noch schnell die Hausaufgaben gemacht und plötzlich so ein intensives Ende des Tages.

Mir war ehrlich gesagt eher danach, mich für den Rest des Abends auszuschweigen, um möglichst schnell in den Schlaf zu kommen, da ich einfach eine Nacht darüber schlafen wollte, aber Janine kannte mich einfach zu gut. „Bärchie, ich liebe dich so richtig doll.“ – „Ich dich auch, Süße.“ – „Ich spüre richtig, wie du dir Mühe gibst. Das ist so toll!“ – „Kann ich mir vorstellen.“ – „Wie hast du das eben gefunden?“ – „Müsstest du doch deutlich gemerkt haben.“ Ich schmunzelte und sie sagte: „Jetzt sei nicht so wortkarg, das bist du doch sonst auch nicht!“ Sie pikste mir in die Seite und ich sagte: „Ich fand es wirklich toll, das konnte ich ja kaum verstecken. Ich fand es cool, dass du das magst, dass ich dir in den Nacken zum Beispiel gehaucht habe. Ich wusste zwar, dass du kitzelig bist, aber ich wusste nicht, dass du die leichte Form davon magst.“ – „Das wusste ich bisher auch noch nicht, deswegen sage ich ja, ich finde auch Sachen über mich heraus, wenn du dich mehr traust!“ Es folgte ein Kuss und anschließend fragte sie mich schmunzelnd: „Sag mal…“ Verunsichert entgegnete ich: „Ja?“ – „Als ich deine Hand gegriffen habe und meine Brust mit deiner Hand berührt habe…“ – „Ja, was ist damit?“ – „Wer hat dir eigentlich erlaubt, meine Brust zu massieren?“ Ich schaute sie völlig verdutzt an und fragte sie: „Hä, aber… Das hast du doch mit meiner Hand gemacht? Ich konnte doch gar nichts dagegen machen. Das hast du doch selbst gemacht.“ – „Nein.“ – „Wie… nein?“ – „Das warst ganz allein du. Ich wollte eigentlich nur, dass du meine Brust endlich berührst. Du hast offenbar gar nicht mitbekommen, dass ich meine Hand weggezogen habe, nachdem du meine Brust endlich berührt und umgriffen hast.“ – „Du hast… was?“ Sie kicherte daraufhin deutlich stärker und ich war völlig verdutzt. „Ich habe dich ausgetrickst oder du hast dich irgendwie selbst ausgetrickst. Du hast meine Brust stärker gegriffen, weil du das wolltest und nicht, weil ich irgendwas gemacht habe. Vielleicht hat dich so irritiert, dass ich so stark darauf reagiert habe, weil das echt toll war, dass du dich endlich getraut hast. Aber, dass du sogar noch mehr gemacht hast, damit habe ich nicht gerechnet, aber du hast durch deine geschlossenen Augen offenbar gar nicht mitbekommen, dass ich deine Hand schon lange nicht mehr gesteuert habe. Alles das, was du danach gemacht hast, hast du ganz allein gemacht. Auch, als du zum Schluss etwas stärker meine Brust in die Hand genommen hast.“ – „Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Das warst doch hundertprozentig du!“ Ich lachte dabei ungläubig und Janine sagte: „Nein, Schatz, ich verscheißere dich jetzt wirklich nicht, ernsthaft. Du hast einfach gefühlt und nicht mehr dabei nachgedacht. Deswegen bin ich auch so stolz auf dich, du hast einfach deinen Verstand ausgeschaltet. Ich finde das super.“ Sie sagte diese Sätze deutlich ernsthafter, sodass ich wusste, dass sie mich wirklich nicht anlog. Ich war völlig perplex, aber gleichzeitig fand ich es irgendwie auch cool, dass Janine mich bzw. ich mich einfach selbst ausgetrickst hatte.

„Weißt du übrigens, was du noch gemacht hast?“ – „Nein?“ Ich war so durcheinander wie wohl so gut wie nie in meinem Leben. „Hast du mitbekommen, was du zum Schluss beim Kuscheln gemacht hast?“ – „Nein? Was habe ich denn jetzt noch angestellt?“ – „Nichts Schlimmes, ganz im Gegenteil… Ich fands toll, dass du meine Brüste mehrfach geküsst hast und dass du dich mit deinem Kopf einmal sogar richtig in meinen Oberkörper vergraben hast… Ich hatte kurz sogar die Angst, du würdest mir einfach den BH runterziehen, aber selbst das wäre nicht schlimm gewesen. Ich habe zum ersten Mal gespürt, wie du bist, wenn du deinen Kopf komplett ausschaltest. Du hast nur noch gefühlt und ich konnte das spüren. Ich liebe dich einfach so sehr!“ Es folgte eine weitere kurze Knutscherei und ich sagte völlig überwältigt: „Ich… weiß auch nicht, was los war. Jetzt bin ich endgültig am Ende für heute. Der Abend war einfach super.“ Dieser letzte Satz war mir einfach total wichtig, nachdem ich Janine schon einige Male relativ grob von mir wies. „Es ist alles gut. Es ist doch super, dass du den ganzen Mist vom Alltag vergessen konntest.“ – „Damit hast du Recht.“ Wir schwiegen einige Momente und bevor wir endgültig dem Schlaf entgegen gingen, fragte ich sie: „Süße, du hast wirklich nicht mit meiner Hand deine Brust… massiert?“ – „Nein, wirklich nicht. Das warst du ganz allein.“ Mit einem Schmunzeln schliefen wir schnell weg. Obwohl dieser Tag insgesamt einfach der helle Wahnsinn war und ich sogar noch rund zwei Stunden Schlaf zusätzlich hatte, schlief ich wohl innerhalb weniger Momente weg.

Auch, wenn wir am nächsten Tag erst zur dritten Stunde hatten, war für ein entspanntes Frühstück nicht wirklich Zeit vorhanden, was vor allem auch an dem gestrigen Abend lag. Wir hatten daher unseren Wecker bewusst später gestellt, sodass wir zwar entspannt zur Schule fahren konnten, aber keine wirkliche Zeit für weitere Dinge hatten. Als Janine und ich in unserem Doppelblock zusammensaßen, huschte mein Blick in einem langweiligen Unterrichtsmoment rüber zu Janine, die mich ganz verstohlen anstrahlte. Durch ihr Strahlen fing ich wohl selbst an, zu strahlen, weil ich mich an dem Abend zuvor erinnerte, von dem ich immer noch überwältigt war. Sogar Tim, mit dem wir diesen Doppelblock zusammen hatten und der mit uns zusammensaß, bemerkte, welchen Blick ich Janine zuwarf. Er zog seine Augenbraue nach oben und schrieb mir mit seinem Smartphone unter dem Tisch versteckt eine Nachricht, die ich erst aufs Smartphone und auf meine Smartwatch bekam: „Was ist los? Habt ihr es getan? Ich kenne solche Blicke…“ Als Janine wenige Momente später auf den Unterricht konzentriert war, schaute ich Tim an und schüttelte ganz leicht den Kopf. „Seid ihr euch nähergekommen?“, schob er per Nachricht nach und riskierte dabei, das Smartphone eingezogen zu bekommen, weil unsere Lehrerin das fast mitbekommen hatte und in dieser Hinsicht streng war. Ich zwinkerte Tim nur zwei Mal zu, sodass er grundsätzlich aber verstand, was los war.

Später, als ich mich von Janine verabschiedet hatte, weil ich schon Schluss hatte, griff ich mir Tim in der großen Pause und erzählte ihm, was passiert war. Er meinte: „Das klingt doch mega gut! Und wenn es jetzt so gut läuft, brauchst du dir auch keine Sorgen mehr zu machen, wenn du was nicht willst oder wenn dir was nicht gefällt. Das ist ja ganz normal, zumindest ist es das bei Anna und mir so.“

An diesem Dienstag fuhr ich zügig nach Hause, um meine Tasche abzustellen und ging direkt wieder zum Einkaufen los, um für Janine Geschenke kaufen zu können. Meine Geschenke waren unspektakulär, da ich ihr unter anderem eines ihrer Lieblingsbücher schenkte, welches sie sich aber erst in ein oder zwei Monaten kaufen wollte, da sie derzeit nicht das Geld dafür hatte, zumal ihre Geburtstagsfeier auch noch anstand. Zudem hatte ich vor, ihr ein paar spaßige kleine Gimmicks zu kaufen, deren Auspacken sich für ihre Geburtstagsfeier eigneten. Der Hauptteil ihres Geschenkes war aber eben meine finanzielle und organisatorische Hilfe bei ihrer Feier. Janine wusste, dass meine restlichen Geschenke eher in sehr kleinem Maße ausfallen würden, aber das war für sie total in Ordnung. Sie war in solchen Dingen wirklich bescheiden – eine Eigenschaft, die ich wirklich an ihr liebte. Ich wusste vor allem, dass sie das nicht einfach so behauptete, sondern sich einfach wirklich selbst über die kleinsten Dinge freute.

Das Einpacken ihrer Geschenke gelang mir recht gut, obwohl ich in solchen Dingen echt ungeschickt war. Das Buch konnte ich als Geschenk direkt in der Buchhandlung einpacken lassen. Am späten Nachmittag war ich wieder zu Hause, genau rechtzeitig, weil mich Janine anrief und nicht unbedingt wissen sollte, dass ich so spät noch Geschenke für sie einkaufen war. „Bärchie, ich vermisse dich total.“ Das letzte Wort zog sie in die Länge und ich meinte: „Also, ich wüsste eine Methode, das zu ändern, aber ich glaube, das wäre für unseren Schlaf nicht so gut, wenn wir heute wieder so spät wie gestern schlafen gehen würden. Morgen müssten wir auf jeden Fall viel früher raus.“ – „Ach, du bist doof. Ich hatte jetzt eher so was erwartet wie: Ich bin schon unterwegs, Süße!“ Ich musste köstlich darüber lachen, wie sie mich imitierte. Das steckte sie an und nach unserem Lachflash meinte sie: „Nein, alles gut, wir sehen uns ja schon Donnerstag und Samstag, das wäre wirklich zu viel, ich muss ja noch Hausaufgaben machen. Das dauert sicher gleich noch zwei Stunden.“ – „Oh, pass aber auf, dass du nicht Schlafmangel hast. Lass uns jetzt lieber auflegen und nachher noch sprechen, wenn du fertig bist.“ – „Nein, menno, ich habe keine Lust auf die Hausaufgaben.“ – „Aber wo du es sagst, ein bisschen was muss ich für morgen auch noch tun, aber das sollte deutlich schneller gehen.“ Meine Frage ignorierend: „Was hat Tim eigentlich für Blödsinn vorhin mit dir im Unterricht gemacht?“ – „Ach, er hat unseren Blick gesehen…“ – „Und?“ – „Er hat mir vorhin einfach geschrieben, ob wir es miteinander getan hätten, der Doofkopp.“ Ich konnte es hören, wie sie den Kopf schüttelte. „Bei mir würde er sich das nicht trauen, da würde er gleich eine gegen die Rübe bekommen.“ – „Na ja, was bei euch Frauen abgeht, möchte ich manchmal aber auch nicht wissen.“ – „Ach, bei uns… Da ist nichts gewesen, nein, nein…“ – „Da habe ich aber andere Erzählungen von dir in Erinnerung.“ Wir kicherten wieder und ich sagte: „Ich habe Tim einfach mit Kopf schütteln zu verstehen gegeben, dass er mit seiner Vermutung falsch liegt und dann war gut.“ – „Würdest du ihm denn erzählen, wenn… rein theoretisch und so.“ – „Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich kann er mir das am Gesicht ablesen, da brauche ich nichts zu sagen.“ – „Stimmt auch wieder, dein Gesicht verrät echt meist so gut, was du denkst oder fühlst. Aber es ist schon ok, wenn du ihm erzählen solltest, falls wir uns nähergekommen sind. Er hat auch sehr viel dafür getan, dass wir zusammenkommen.“ – „Hat er das? Also, ein bisschen, ja…“ – „Na ja, überlege doch: Er hat so oft mit dir oder mir gesprochen, als wir uns gerade nicht so sehr mochten, und versucht, dass wir uns wieder zusammenraufen. Er ist nach eurem Informatikunterricht extra gegangen, damit ich mit dir reden konnte. Du glaubst gar nicht, wie viele Male er ein offenes Ohr für mich hatte und wie oft ich mit ihm telefoniert habe. Ich bin ihm so dankbar, dass er einfach da ist.“ – „Wow, das wusste ich gar nicht mit euren Telefonaten.“ – „Wir haben uns in der Zeit auch ein paar Mal getroffen und ich habe erst da wirklich gesehen, welcher toller Freund er einfach ist. Silvester hat er uns eingeladen und ich weiß von ihm, dass er absichtlich immer wieder von uns weggegangen ist, weil er wollte, dass wir die Zeit allein miteinander verbringen.“ – „Er hat was?“ – „Ach, du bekommst aber wirklich auch gar nichts mit.“ Sie lachte und ich war wieder erstaunt. „Natürlich wäre Tim auch gerne viel mehr bei uns gewesen und er sagte mir später auch, dass er eigentlich gerne den ganzen Abend mit uns Zeit verbracht hätte, aber er hatte, wie ich, die Hoffnung, dass wir uns näher kommen würden… Der Plan hat ziemlich gut funktioniert.“ Sie kicherte. „Erinnerst du dich noch, als wir mit ihm Bowling spielen waren? Da ist er auch direkt nach dem Bowling gegangen, weil er ja leider keine Zeit mehr hatte… Hehe.“ – „Ach, er wollte, dass wir Zeit verbringen. Er ist genauso abgezockt wie du!“ Wir schmunzelten und ich war von ihm wirklich erstaunt. „Ohne, dass ich genau weiß, wie oft das war, aber er sagte mir, dass er sehr oft mit dir über mich sprach. Ich wusste von ihm, dass du mehr für mich empfinden würdest und dass ich nicht aufgeben durfte. Auch das hat gut geklappt.“ – „Das stimmt. Auch wenn ich jetzt sagen muss, ich weiß gar nicht, was ich ihm noch anvertrauen darf, er nutzt das ja eiskalt gegen mich aus!“ Ich war ihm nicht böse, er hatte es ja getan, damit es Janine und mir gut ging. Aber erstaunt darüber war ich schon, wie viel Janine offenbar wirklich davon wusste, wie es mir ging, während ich mir nicht sicher war, ob ich wirklich mit Janine zusammen sein sollte.

„Mach dir keinen Kopf. Er hat dich niemals hintergangen oder so, und er hat keine Geheimnisse ausgeplaudert, das hätte er nie gemacht. Er hat mir nur ein paar Mal einen Tipp gegeben, damit ich es nicht aufgebe, mit dir zusammen zu kommen. Ich wusste von dir auch irgendwann, dass du einfach Zeit brauchst, aber dass du eigentlich auch mit mir zusammen sein möchtest.“ – „Das stimmt. Deswegen bin ich auch nicht sauer auf ihn oder so, ich muss ihm eigentlich echt dafür noch danke sagen, er hat mir auch enorm geholfen, wenn er mir zugehört hat.“ – „So, wie nach unserem zweiten Kuss in der Schule morgens vor dem Winterball?“ – „Boah… Was weißt du denn noch alles? Offenbar bleibt echt nichts geheim.“ – „Damit hatte Tim nichts zu tun. Die halbe Klasse hat gesehen, wie ich Hand in Hand mit dir in den Raum bin. Einige haben offenbar gesehen, dass du ziemlich nervös warst und dass du mit Tim ziemlich intensiv im Gespräch warst.“ – „Mist, ich dachte eigentlich, dass es keiner sonst mitbekommen hätte.“ – „Ach, du kriegst wirklich einiges um dich herum nicht mit.“

Ich fragte sie: „Wie kamst du eigentlich auf die Idee, mich morgens vor dem Unterricht zu küssen?“ – „Ich weiß nicht, es hat einfach gepasst. Du bist mir hinterhergerannt und ich fand das einfach so unheimlich witzig. Du warst mir nach dem Kitzeln so nah und hast mich einfach so sehr angezogen, weil ich mich bei dir so wohl fühlen kann und wir Spaß haben können. Ich habe aber auch bemerkt, was in dir vorging und dass du genauso wie ich daran gedacht hast.“ – „Das stimmt. Du hast mich da schon wieder so stark angezogen wie an Silvester. Ich habe mich nur nicht getraut, auch, weil ich nicht wusste, ob du das in diesem Moment wirklich wolltest oder ob sich mein Gefühl täuschte, weil wir einfach gerade so herumgealbert hatten.“ – „Dein Gefühl lag absolut richtig.“ Wir kicherten. „Ich konnte an dem ganzen Schultag nichts mehr machen, das hat mich komplett umgeworfen.“ – „So wie an Silvester, als du komplett nicht geschlafen hast?“ – „Ja, eigentlich war das Gefühl genauso. Nur, dass ich beim zweiten Mal schon definitiv wusste, dass ich den Kuss wollte. Beim ersten Mal fühlte ich mich noch mehr überrumpelt, auch wenn ich das irgendwie schon wollte.“ – „Irgendwie?“ Sie klang gespielt entsetzt. „Du weißt genau, was ich meine. Ich war mir halt nicht sicher, ob der Kuss an Silvester die klügste Idee war, nachdem wir uns erst so gut verstanden, den Kontaktabbruch hatten und ich überfordert war, als ich spürte, dass du plötzlich sogar noch mehr Interesse als vorher an mir hattest.“ – „Ich habe dich halt so richtig vermisst… Da erst habe ich gespürt, wie viel ich wirklich für dich empfinde und wie viel du mir bedeutest.“ – „Ich liebe dich, Janine.“ Ausnahmsweise war ich derjenige, der ihren Namen erwähnte, weil ich ihr zu verstehen geben wollte, wie ernst ich diese Aussage meinte. Sie erwiderte meine Aussage.

Der Mittwoch und der Donnerstag vergingen unspektakulär, nur, dass Janine am Donnerstag direkt nach der Schule zu mir nach Hause kam, um bei mir zu übernachten. Petra war wieder nicht da, sodass wir die Wohnung für uns hatten. Wir machten zunächst unsere Hausaufgaben und vergaßen regelrecht dadurch ein Mittagessen, aber irgendwie hatte ich auch keinen großen Hunger in der Zeit. Janine fragte mich direkt nach den Hausaufgaben, als wir kurz auf meinem Bett lagen und die Seele baumeln ließen: „Ich habe mich gefragt, ob wir an meiner Feier am Samstag auch alkoholische Getränke anbieten sollen. Eigentlich hätte ich nichts dagegen und wir würden jetzt auch härtere Getränke bekommen, auch wenn die vermutlich eh keiner will.“ Ich schaute sie recht emotionslos von der Seite an, wodurch sie wusste, dass ich alles andere als begeistert war. „Aber, was hättest du denn dagegen?“. Darauf meinte ich: „Ich habe nur meine Geburtstagsfeier in Erinnerung, bei der du so viel getrunken hattest, dass du ein anderer Mensch wurdest. Du konntest dich an nichts mehr erinnern und übergeben hattest du dich auch noch.“ – „Aber na ja… Das war ein bisschen doof.“ – „Aber das ändert nicht meine Meinung, dass ich an deiner Feier gegen Alkohol bin. Ich will nicht, dass wieder so was passiert. Außerdem möchte ich nicht, dass wieder alles an Tim und mir hängen bleibt, so war es ja bei meinem tollen Geburtstag.“ – „Jetzt werde nicht unfair. Dein Geburtstag war doch trotz der Sache später gut und Spaß hat er dir ja auch gemacht.“ – „Ja, er war auch wirklich gut, aber das hätte trotzdem nicht sein müssen und das weißt du aber auch.“ – „Was mache ich denn jetzt?“ – „Ich kann es dir schlecht sagen. Es ist deine Feier, also entscheidest du auch alles. Ich kann und will dich nur bei deinen Entscheidungen unterstützen.“ – „Aber wir sind doch nun zusammen, du hilfst mir bei der Feier und ich will nicht etwas hinter deinem Rücken entscheiden!“. Da die Situation ziemlich angespannt wurde und ich es als wichtig ansah, dass wir wieder locker werden und angenehm miteinander umgehen würden, küsste ich sie einfach für einen längeren Moment, womit ich mein Ziel erreichte und zu ihr sagte: „Ich möchte nicht, dass es wegen so einer doofen Sache in einen Streit endet.“ – „Das will ich doch auch nicht. Aber ich finde die Sache halt einfach nur wichtig.“. Wir waren für eine Weile still und mussten anfangen, zu schmunzeln, weil keiner etwas sagte. Janine fing wieder an: „Also, weißt du, ich verstehe ja, was du meinst… Wir machen das so: Wir holen zwar ein paar leichte alkoholische Getränke für die anderen, aber ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich von dem Alkohol nichts anrühren werde. Ist das ein Angebot?“. Da ich in dieser Form nichts dagegen hatte, stimmte ich ihrem Vorschlag zu. Ich wollte ihr auch entgegenkommen und ging davon aus, dass Janine nach den Eskapaden vom letzten Mal dazu gelernt hatte. Eigentlich machte es mir auch nichts aus, wenn sie ein Bier oder so trinken würde, solange sie aber sie selbst blieb und sich unter Kontrolle hielt.

Direkt danach sagte Janine: „Ich habe eine kleine Überraschung für dich vor. Ist es ok, wenn ich eure Wohnung einfach dafür benutze?“ Ich war ein bisschen perplex, weil ich keine Ahnung hatte, was ihr Plan war. Aber klar, ihre Bitte stellte kein Problem dar, ich vertraute ihr und letztlich gehörte ein Großteil der Dinge in der Wohnung immer noch mir. „Ja, klar. Aber was hast du denn vor? Bzw. brauchst du irgendwas Bestimmtes? Soll ich dir verraten, wo was liegt?“ – „Ich denke, ich brauche ungefähr eine Stunde. Lenke dich ruhig mit Fernsehen oder dem PC ab… Wenn ich fertig bin, hole ich dich, ok?“ – „Ähm, alles klar.“

Ich hörte, während ich durch die TV-Programme wechselte, immer wieder kleine Geräusche, wobei ich mir nicht sicher war, woher sie genau kamen und ob sie nicht aus einer Nachbarwohnung stammten. Ich entspannte einfach weiter auf meinem Bett und wartete weiter darauf, dass Janine hereinkam.

Nach einer Stunde etwa klopfte es plötzlich an ihrer Tür – draußen wurde es langsam dunkel – und Janine sagte mir, dass sie fertig war. Als ich aus der Tür treten wollte, sagte sie, dass sie mir mit einem Schal vorher die Augen verbinden wolle. Meine Anspannung steigerte sich damit nur noch mehr. Janine griff nach meiner Hand und führte mich langsam irgendwo hin – sie drehte mich mit verbundenen Augen bei unserem Weg mehrfach ein paar Mal um meine eigene Achse, um mich zu verwirren. Allerdings wusste ich bereits nach wenigen Sekunden, wo es hinging, weil ich bemerkte, dass sich der Fußboden unter mir veränderte. Janine fragte mich, als sie mit mir stehen blieb: „Bereit?“. Ich nickte und Janine nahm mir den Schal ab.

Die Küche war nur von mehreren brennenden Teelichten beleuchtet, sodass eine sehr romantische Situation entstand. Janines Idee war wirklich schön: Der Tisch war perfekt gedeckt, es war alles richtig ordentlich und mit sehr viel Mühe vorbereitet. Ich war von Janines Mühe tief beeindruckt. Um diese romantische Atmosphäre auch zu erhalten, versuchte ich ab diesem Zeitpunkt, mich wesentlich mehr als sonst zu benehmen. Ich schob Janines Stuhl hervor und ließ sie hinsetzen, dann ging ich zu meinem Platz gegenüber und setzte mich hin. Nachdem ich saß, lächelte sie mich an. „Und, was sagst du hierzu?“ – „Das habe ich wirklich nicht erwartet.“ – „Das Essen hier und jetzt ist dafür, weil ich… einfach danke sagen wollte.“ – „Danke wegen deiner Geburtstagsfeier?“ – „Ja, auch deswegen. Und einfach, weil du es auch mit mir aushältst…“. Das verstand ich nun nicht wirklich, weil die Zeit, die ich mit Janine verbrachte, doch nun alles andere als abgesessene Zeit für mich war – ich liebte sie, wie sie war, da brauchte ich es nicht mit ihr „aushalten“. „Sei nicht so kritisch mit dir selbst, ich finde dich toll und verbringe unheimlich gerne Zeit mit dir. Du bist ein toller Mensch, das habe ich dir schon damals gesagt, als wir zum ersten Mal hier was für die Schule gemeinsam erarbeitet haben.“ – „Du meinst den Vortrag, oder?“ – „Ja, genau. Du hast dich seitdem so stark verändert, ich finde den Unterschied zwischen damals und heute so richtig heftig.“ – „Magst du mein altes Ich oder mein jetziges Ich mehr?“ – „Ich fand dich damals schon super und heute erst recht.“ – „Du kannst wirklich echt charmant sein, das finde ich immer total toll.“ – „Danke. Weißt du, eigentlich hast du dich, glaube ich, gar nicht so sehr verändert. Du bist selbstbewusster geworden und dadurch zeigst du viel offener, wer du bist und wie toll du bist.“ – „Das liegt aber vor allem an dir, das weißt du schon, ne?“ – „Bin ich wirklich der Grund dafür? Ich glaube, du wolltest die ganze Zeit einfach so sein und brauchtest vielleicht einen kleinen Anstupser.“ Sie hatte nicht Unrecht – durch unseren Kontakt wurde sie offener und selbstbewusster. Tim hatte mit seiner offenen und lockeren Art auch sicherlich einen Anteil daran, dass Janine sich in der alten Klasse mehr durchsetzen konnte.

„Aber weißt du, dass du jetzt so bist, wie du bist, liegt vor allem daran, dass du das machst, was du für richtig hältst. Wenn ich zum Beispiel überlege, welche Kleidung du dich heute traust, zu tragen und wie du damals noch herumliefst.“ – „Sah ich etwa so langweilig aus?“ – „Nein, nein, ganz im Gegenteil, du sahst damals auch schon süß aus. Ich meine nur, dass du dich heute viel eher zum Beispiel traust, mehr Haut zu zeigen. Oder eher sehr kurze Kleidung trägst, die du nur in Wohnungen trägst…“ Sie grinste mich breit an und ich meinte: „Siehst du. Das Selbstbewusstsein, das du hast, wenn es um uns geht, kannst du ja auch schlecht von mir haben. Das hast du ja auch, weil du das willst.“ – „Ok, ok, du hast gewonnen, ich gebe mich geschlagen!“ Sie lächelte mich breit an. Ich liebte es, wenn sie herzlich lächelte. Ihre blauen Augen strahlten etwas Sanftes aus und ihre schmalen, recht kleinen Lippen, auf denen Lipgloss war, verführten mich dazu, sie zu küssen. Ich bemerkte in diesem Moment auch ihre kleine Narbe an der Stirn, die ich irgendwie mochte – einerseits sorgte sie dafür, dass das Gesicht nicht zu perfekt war und andererseits machte das Janine in meinen Augen nur charmanter, wenn man die Geschichte dahinter kannte. Was mich in diesem kurzen intensiven Gespräch besonders beschäftigte, war, dass Janine ihre Haare weitestgehend offen trug, diese aber am unteren Ende mit einem Zopfgummi nur lose zusammenhielt und ihre Haare über die Schulter nach vorne hingen ließ. Sie spielte zudem leicht mit ihren Haaren und zwirbelte diese immer und immer wieder durch ihre Hand. Ich hatte zudem zum ersten Mal bemerkt, dass Janine offenbar ihre Augenbrauen leicht zupfte. Ich fand das ganz schön übertrieben, auch wenn ihr eher dünnere Augenbrauen durchaus standen. Ich bemerkte den Unterschied nur deswegen, weil mir in den letzten Wochen auffiel, dass ihre Augenbrauen eigentlich etwas dichter und breiter waren.

Wir begannen mit dem Essen und ich wartete als Gentleman darauf, dass Janine begann. Mir fiel jetzt erst auf, dass Janine sogar Cocktails für uns vorbereitet hatte. Sie hatte mehrere frische Obstsorten unter anderem genommen und noch ein paar geheimnisvolle Zutaten, die sie mir nicht verraten wollte. „Wo hast du das alles hergenommen, Süße? Ich glaube nicht, dass wir alles davon überhaupt hier haben.“ – „Tja, vielleicht hatte ich ja die Sachen heute schon in der Schule dabei, weil ich vorhatte, dich zu überraschen. Ist dir gar nicht aufgefallen, dass ich heute teilweise einen kleinen Stoffbeutel mit mir herumtrug?“ – „Wow, ich bin noch mehr beeindruckt. Aber was hättest du gemacht, wenn Petra heute doch hier gewesen wäre?“ – „Ich wusste, dass sie heute nicht da sein würde.“ Ich unterschätzte immer wieder, wie gut die beiden sich verstanden. „Wieso frage ich eigentlich überhaupt noch?“ Wir kicherten. „Ich sage ja immer wieder, dass ich Petra cool finde. Ich habe sie richtig liebgewonnen.“ – „Dabei macht ihr doch auch eigentlich nichts zusammen und seht euch nur ein paar wenige Male.“ – „Ja, aber wir schreiben hin und wieder ein paar Nachrichten.“ – „Darf ich fragen, über was ihr so sprecht?“ Ich war mir nicht sicher, ob ich das so richtig angenehm fand, wie viel Kontakt die beiden hatten. Dabei ging es mir gar nicht um die Überraschungen oder so, sondern, weil ich ja auch eine gewisse Privatsphäre gegenüber Petra haben wollte. „Mach dir keinen Kopf. Sie fragt mich einfach öfters, wie es in der Schule läuft oder wenn sie von dir hört, dass ich im Urlaub war, fragt sie mich, wie es ist, ob es mir gut geht und…“ – „Und?“ – „Na ja, und ob zwischen dir und mir alles gut ist.“ Ich schaute sie fragend an, weil ich gar nicht genau wusste, was ich genau fragen wollte oder sollte und sie ergänzte: „Aber keine Sorge, sie freut sich einfach zu hören, wenn ich ihr sage, dass zwischen uns einfach alles top ist.“ Ich atmete innerlich aus und sagte: „Das ist doch völlig ok. Ich finde es schön, wie gut ihr euch versteht. Ich habe mir zugegeben leicht Sorgen gemacht, als mir klar war, dass ich mit dir zusammen sein will, ob ihr euch gut verstehen würdet.“ – „Ernsthaft? Wir kamen direkt auf Anhieb miteinander klar, das fand ich echt toll.“ – „Ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass sie dich wirklich sehr, sehr gern hat. Das hat sie mir letztens erst wieder gesagt.“

Bei diesem Abend schlug ich mich als Gentlemen echt wacker. Nach dem Essen stand ich auf, stellte unser Besteck in den Geschirrspüler, als sich Janine klammheimlich an mich heranschlich und mich von hinten umarmte. Aus irgendeinem Grund kam mir genau in diesem einen Moment die Idee in den Sinn, Janine auf meinen Rücken zu heben und in mein Zimmer zu tragen. Im ersten Augenblick wirkte die Idee bescheuert auf mich, im zweiten schon griff ich mir Janine und hob sie an, womit sie überhaupt nicht rechnete und sich erst zügig an mir festhalten musste, um nicht abzustürzen. Sie sagte laut: „Du bist ja wahnsinnig!“ Janine war echt schlank und ich konnte mir vorstellen, dass einige Mädels sie für ihre Figur beneideten. Vorsichtig, aber zügig ging ich mit Janine auf meinem Rücken in mein Zimmer, lud sie dort auf meinem Bett ab und grinste sie an. Sie fragte lachend: „Was war das denn gerade?“ – „Ich weiß nicht. Mir war einfach gerade danach, das mit dir zu machen. Ich hatte einfach Blödsinn im Kopf.“ Wir grinsten. Ich hüpfte mehr oder weniger auf mein Bett und küsste sie mehrfach über einen längeren Zeitraum. Janine zog mir einfach meinen dünnen Pullover aus.

Ihre Berührungen an mir gingen schnell in den Intimbereich und sorgten dafür, dass ich meine Jeans auszog. Ich ärgerte Janine zunächst, indem ich sie streichelte, während sie noch ihre Kleidung anbehielt, sodass sie sagte: „Soll ich nicht langsam etwas von meiner Kleidung loswerden?“ – „Doch, jetzt darfst du. Aber ich wollte einfach schauen, wie du reagierst, wenn du nicht gleich das bekommst, was du möchtest.“ – „Also so wie immer, meinst du?“ Uff, der hatte gesessen. „Eins zu null für mich, würde ich sagen.“, ergänzte sie schmunzelnd. „Wenn du mich mit der Kleidung schon so ärgerst, wehre ich mich anders.“ Sie hatte ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen, worauf ich sie kurz intensiv knutschte. Danach sagte ich: „Siehst du, genau das meine ich mit Selbstbewusstsein. Das hast du von ganz allein. Solche Konter haben Tim und ich dir definitiv nicht beigebracht.“ – „Das stimmt.“ Unsere Knutscherei ging intensiv weiter, welche uns richtig anmachte. Ich spürte zum ersten Mal auch etwas Unbekanntes: Wir hatten beim Schmusen eine Art Rhythmus gefunden, der mit absoluter Regelmäßigkeit nun dafür sorgte, dass Janine ihren Kopf völlig ausschaltete. Ich tat mich bekanntermaßen damit noch deutlich schwerer, aber selbst mir gelang es durch diese intensiven Gefühle deutlich besser, meinen Kopf mehr als je zuvor herunterzufahren. Nach einer Weile ließen wir diese intime Nähe sein und kuschelten ganz entspannt miteinander. Obwohl ich Janines Brust nun mit ihrer Hilfe angefasst und trotz BH sogar massiert hatte, traute ich mich es weiterhin irgendwie nicht, ihrer Brust so richtig näher zu kommen – dieser Schritt kostete noch etwas zu viel Mut.

Ich war vom Tag ganz schön geschafft und schlief offenbar beim Kuscheln einfach ein. Irgendwann in der Nacht wachte ich schreckhaft auf, weil ich im Unterbewusstsein hatte, dass wir ja am nächsten Tag zur Schule mussten und keinen Wecker gestellt hatten. Janine neben mir schlief friedlich. Wir waren zugedeckt und es war schön angenehm warm. Vor allem lagen wir richtig herum im Bett und nicht so kreuz und quer, wie ich beim Kuscheln mit ihr eingeschlafen war. Ganz leise beugte ich mich zu meinem Wecker rüber und sah, dass Janine diesen auf die passende Uhrzeit für die Schule gestellt hatte. Ich war froh, dass sie so gewissenhaft war und dass ich mich einfach auf sie verlassen konnte. Zudem musste ich aber auch sagen, dass ich heilfroh war, dass sie nicht zeitgleich mit mir einschlief – das konnte auch böse ins Auge gehen… Deswegen nahm ich mir vor, zukünftig darauf zu achten, dass ich bereits einen Wecker für den nächsten Tag gestellt hatte, bevor ich mit Janine Zeit verbrachte. Ich wollte nicht noch in die Situation laufen, dass wir verschliefen und Stunden zu spät in der Schule ankommen würden. Dafür war mir das Abitur einfach zu wichtig – Janine war in diesen Dingen ja noch viel zielstrebiger und bedachter als ich.